Schlechte Nachrichten für die niederländische katholische Kirche: Am Samstag brannte die Kirche Sa Urbanuskerk in Amstelveen Schlechte Nachrichten für die niederländische katholische Kirche: Am Samstag brannte die Kirche Sa Urbanuskerk in Amstelveen 

Niederlande: Missbrauchsvorwürfe sind nicht neu

Die niederländische Bischofskonferenz hat auf Anschuldigung reagiert, sie habe Missbrauchsfälle gedeckt. Dies sei nicht der Fall, so eine Note der Bischöfe. Die von der niederländischen Presse dargestellten Fälle seien längstens bekannt, auch habe die Bischofskonferenz seit vier Jahren einen strengen Verhaltenskodex verabschiedet.

Am Wochenende hatte die Tageszeitung „NRC“ berichtet, dass jeder zweite hochrangige Amtsträger der katholischen Kirche in den Niederlanden in den vergangenen Jahrzehnten einem Bericht zufolge sexuellen Kindesmissbrauch gedeckt hätte. So hätten zwischen 1945 und 2010 20 von 39 niederländischen Bischöfen, Kardinälen oder ihre Mitarbeiter mehrere Missbrauchsfälle vertuscht und so den Tätern neue Übergriffe an unschuldigen Opfern ermöglicht, wie „NRC“ am Samstag berichtet. Eine Kirchensprecherin bestätigte die Angaben „zum Teil“.

An diesem Montag veröffentlichte nun die niederländische Bischofskonferenz eine Stellungnahme auf ihrer Webseite. Was die „NRC“ berichtet habe, so die Mitteilung der Bischofskonferenz, sei bereits 2011 veröffentlicht worden. Damals habe die katholische Kirche in den Niederlanden selbst Ermittlungen eingeleitet, so die Note der Bischofskonferenz. Sämtliche Fälle seien bereits verjährt, die meisten Beschuldigten inzwischen verstorben. Im Zuge der Ermittlungen habe die niederländische Kirche 2011 auch Maßnahmen zur Prävention und Bekämpfung von Missbrauchsdelikten eingeleitet. Zusätzlich zum „strengen Verhaltenskodex von 2014“ wurde 2018 auch die Meldepflicht bei Verdacht auf sexuellen Missbrauch von Minderjährigen eingeführt.

 

Die Wahrheit darf nicht verschwiegen werden

Auf Anfrage der katholischen Presseagentur Sir bestätigte die Pressesprecherin der niederländischen Bischofskonferenz für Missbrauchsfragen, Daphne van Roosendaal, dass die von NRC verbreitete Nachricht nicht neu sei und wohl im Kielwasser des Pennsylvania-Berichts in Umlauf gebracht wurde. Abschließend betonte sie, dass für die Kirche es wichtig sei, „alles, was in der Vergangenheit in der Kirche geschehen ist, ans Tageslicht“ zu bringen. Die Opfer müssten wissen, „dass die Wahrheit nicht verschwiegen wird“.

(vatican news/sir - skr/mg)

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17. September 2018, 15:31