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Kolumbien: Mehrere FARC-Anführer untergetaucht

Der Friedensprozess kommt wieder einmal ins Schlittern. Mehrere Dutzend frühere Guerillaführer sind offenbar untergetaucht. Die durch den Friedensvertrag eingerichtete Sonderjustiz fordert sie auf, sich zu dem Vertrag von 2016 zu bekennen.

Im Friedensvertrag zwischen der Regierung und den FARC war vereinbart worden, dass eine Sonderjustiz, die sogenannte Jurisdicción Especial para la Paz (JEP), die im bewaffneten Konflikt begangenen Verbrechen beurteilen soll. Im Gegenzug für ein vollständiges Geständnis sollen Täter erleichterte Strafen erhalten. Damit wurde versucht, für sie einen Anreiz zu schaffen, vor der JEP die volle Wahrheit auszusagen. Die Opfer und ihre Angehörigen hätten dadurch die Möglichkeit, die Wahrheit über die begangenen Verbrechen zu erfahren und eine Wiedergutmachung zu erwirken.

FARC-Anführer sollen sich schriftlich zum Friedensprozess bekennen

 

Die Sonderjustitz fordert die verschwundenen früheren FARC-Anführer auf, binnen zehn Tagen einen Bericht einzureichen. Darin sollen sie bekräftigen, dass sie zum Friedensprozess stehen. Das erklärte die Präsidentin der JEP, Patricia Linares, jetzt vor der Presse. Sie zielt auf 31 Anführer der ehemaligen marxistischen Guerilla. Sie sollen im ersten größeren Verfahren zum Thema Entführungen vernommen werden.

In der Mitteilung werden Ex-Guerilla-Kommandeure auch aufgefordert, detailliert zu beschreiben, welche Aktivitäten sie für ihre Wiedereingliederung in das zivile Leben unternommen haben und ob sie dazu bereit sind, an der Suche nach Verschwundenen bzw. nach deren sterblichen Überresten mitzuwirken.

(afp – ros)

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14. September 2018, 11:35