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Separatistische Angriffe im Kamerun Separatistische Angriffe im Kamerun 

Kamerun: Kirchenvertreter üben Druck auf Regierung aus

Im zentralafrikanischen Kamerun spitzt sich der Konflikt zwischen den englischsprachigen Separatisten und der französischsprachigen Mehrheit zu. Mehrere Geistliche im Land appellieren an die Regierung, die Gewalt und die Kriegssituation zu beenden.

Julia Rosner - Vatikanstadt

„Wir fordern die Regierung auf, unverzüglich einen nationalen Plan zur Lösung der Krise aufzustellen.“ Das erklärten die Kirchenoberen Kameruns in einem an die Regierung gerichteten Schreiben vom 19. September. Außerdem gelte es zu evaluieren, wie ein „echter Frieden im Land“ geschaffen werden könne und wo es momentan noch Probleme gebe.

Zu den Geistlichen, die den Brief unterschrieben hatten, gehören der Präsident der Nationalen Bischofskonferenz, Erzbischof Samuel Kleda, sowie der Präsident der presbyterianischen Kirchen , Pfarrer Fonki Samuel Forba, und der Präsident des Islamischen Obersten Rates, Oumarou Mallam.

In ihrer Erklärung verurteilten die Kirchenvertreter die anhaltende Gewalt. Sie klagen beispielsweise an, dass die Regierung den Kindern im Land das Recht auf den Besuch einer Schule verweigern würde. Außerdem verurteilen sie die „willkürlichen Morde an Kamerunern durch Streitkräfte und die ‚Amba Boys‘“, heißt es in dem Schreiben weiter.

Die Kameruner bezeichnen bewaffnete, separatistische Kräfte im Land allgemeinen als „Amba Boys“. Ziel dieser Truppen ist es, eine neue Nation mit dem Phatasienamen „Ambazonia“ zu gründen.

Die beiden anglophonen Regionen Nordwest und Südwest stehen seit Protestmärschen im Jahr 2016 in Konflikt. Separatistische Bewegungen versuchen, ihre „Unabhängigkeit“ von der französischsprachigen Region Kameruns zu erkämpfen. Die englischsprachige Minderheit im Land – knapp 20 Prozent der Kameruner - klagte darüber, dass Justiz, Verwaltung und teilweise auch der Schulunterricht auf Französisch abgewickelt werde. Sie forderte ihre von der Verfassung garantierten Minderheitenrechte ein.

Nach Angaben der Vereinten Nationen hat der Konflikt bislang über 180.000 Menschen zur Flucht bewegt. Mindestens 30.000 Menschen hätten Zuflucht im benachbarten Nigeria gesucht.

(vatican news)

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26. September 2018, 10:46