Archivbild: Al-Rawda Moschee in Syrien  - auch hier zu lautes Rufen? Archivbild: Al-Rawda Moschee in Syrien - auch hier zu lautes Rufen? 

Indonesien: wachsende religiöse Intoleranz

Das angesehene Institut für Gesellschaft und Religion Setara in Jakarta meldet für das erste Halbjahr 2018 mit über 100 offenen Verletzungen der Religionsfreiheit und Gewalttaten in indonesischen Provinzen einen traurigen Rekord.

Im bevölkerungsreichsten islamischen Land der Welt sind mehr als 82 Prozent der 260 Millionen Menschen umfassenden Bevölkerung Muslime, nur 10 Prozent bekennen sich zum Christentum.

Das Institut betreibt Forschung im Hinblick auf Demokratie, Freiheit und Menschenrechte und meldet in seinem bereits am 20. August veröffentlichten Bericht die meisten Vorfälle aus der Hauptstadt Indonesiens, Jakarta, die damit West-Java als Spitzenreiter ablöste. Yogyakarta, die vermeintliche „Stadt der Toleranz“ liegt auf Platz vier.

 

Haft wegen Beschwerde über lauten Muezzin

 

Steigende Intoleranz macht sich auch bei der Auslegung der sogenannten Blasphemie-Gesetze bemerkbar. Auf Sumatra wurde eine 44-jährige Buddhistin zu 18 Monaten Haft verurteilt, weil sie sich bei ihrem Nachbarn über den zu lauten Weckruf des Muezzin geäußert hatte.

Derzeit unterzeichnen auch Katholiken eine Online-Petition, welche die Freilassung der Inhaftierten bis zum Prozess fordert. Sie wurde am 28. August von einer Gruppe von Rechtsaktivisten und Persönlichkeiten aus dem öffentlichen Leben gestartet und zählt schon mehr als 197.000 Unterstützer.

(ucanews/fides – ck)

 

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01. September 2018, 15:53