Bischof mit Papier in der Hand Bischof mit Papier in der Hand 

USA: „Laien sollen Fehlverhalten von Bischöfen prüfen“

Ein US-Bischof hat sich dafür ausgesprochen, dass Laien das Fehlverhalten von Bischöfen im Missbrauchsskandal untersuchen. „Wir haben den Punkt erreicht, wo es nicht die Antwort ist, wenn Bischöfe bei Bischöfen nachforschen“, sagte Bischof Edward Scharfenberger von Albany dem Jesuitenmagazin „America“.

Zuvor hatte der Erzbischof von Washington, Kardinal Donald Wuerl, vorgeschlagen, dass die Bischofskonferenz eine Bischofskommission ins Leben rufe, die Gerüchte über sexuelles Fehlverhalten anderer Bischöfe untersucht und ihre Ergebnisse nach Rom meldet.

Um Glaubwürdigkeit zu haben, müsse aber ein Untersuchungsgremium „getrennt werden von jeder Machtquelle, deren Vertrauenswürdigkeit womöglich beeinträchtigt“ sei, argumentierte Scharfenberger. Laien seien nicht nur dazu bereit, „diese dringend benötigte Rolle zu übernehmen, sondern sie wollen uns auch dabei helfen, nachhaltige Reformen durchzuführen, die ein abermals erschüttertes Vertrauen wiederherstellen", sagte der Bischof von Albany.

Laien wollen bei Reformen helfen

 

Wenn es eine Untersuchungskommission für Fehlverhalten von Bischöfen in dem Skandal gebe, dann sollte sie „von angesehenen, treuen Laien geleitet werden, die über jeden Vorwurf erhaben sind, Menschen mit einem tiefen Verständnis des katholischen Glaubens, aber ohne dahinterstehender Agenda“.

Bischof Scharfenberger hatte bereits davor kirchliche Missbrauchsopfer dazu ermutigt, ihre Geschichten nicht länger versteckt zu halten, sondern sie öffentlich zu machen. Unter anderem unterstützte er einen Priester seiner Diözese namens Desmond Rossi, der Kardinal Theodore McCarrick vorwirft, er habe ihn als Seminarist schwer belästigt.

(america – gs)

 

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08. August 2018, 14:42