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Nicaragua: Kein Schauplatz für Weltjugendtag 2019

Die Organisation Amerikanischer Staaten (OAS) hat eine Arbeitsgruppe für Frieden in Nicaragua ins Leben gerufen. Die Gruppe soll Lösungen für den Konflikt in der zentralamerikanischen Republik finden. Unterdessen teilte die Kirche mit, dass Nicaragua sich wegen der angespannten Situation nicht an der Ausrichtung des Weltjugendtages 2019 beteiligen könne.

Der Vertreter der Regierung Ortega in der OAS kündigte bereits an, Nicaragua werde der Arbeitsgruppe, die den Dialogprozess begleiten will und mit Mitgliedern aus verschiedenen amerikansichen Staaten bestückt werden soll, keinen Zutritt ins Land gewähren. In diesem Fall würde sich das Land weitreichenden Sanktionen ausgesetzt sehen.

Mitte April entbrannten Kämpfe zwischen der Regierung von Präsident Daniel Ortega und zivilen Gegnern. Der Auslöser, eine geplante Sozialreform, wurde inzwischen zurückgezogen. Menschenrechtsgruppen melden insgesamt 450 Tote nach Angriffen der Regierung auf Demonstranten. Die Regierung spricht von 195 Toten. In einem Report der interamerikanischen Kommission für die Überwachung der Menschenrechte, CIHD, werden 317 gesicherte Opfer aufgezählt und von weitreichenden Verletzungen der Menschenrechte gesprochen.

Keine Kontakte zwischen Kirche und Regierung

 

 

Unterdessen dementierte der Erzbsichof von Manaua, Kardinal Leopoldo Brenes, dass es Kontakte zwischen ihm und der Regierung über eine Fortführung des nationalen Dialogen gegeben habe, der ursprünglich von den Bischöfen begleitet und moderiert wurde. Eine Antwort Ortegas zum weiteren Vorgehen stehe noch aus, ließ der Kardinal verlauten. 

Die Bischofskonferenz von Nicaragua hat angesichts der verfahrenen Lage „den traurigen Entschluss“ gefasst, von der Organisation der „Tage in den Diözesen“ in Nicaragua Abstand zu nehmen. Diese werden Ende Januar 2019 demnach nur in Panama und Costa Rica stattfinden. In Hinblick auf die Sicherheit von Pilgern und pastoralen Mitarbeitern könne dieses kirchliche Großereignis in Nicaragua nicht durchgeführt werden, schrieb Pater Jhader Hernandez für die nicaraguanische Bischofskonferenz in einem Brief an Mons. José Domingo Ulloa, den Präsidenten des Organisationskomitees des Weltjugendtages 2019. Die soziopolitische Lage mache eine Teilnahme Nicaraguas an den dem Weltjugendtag vorausgehenden „Tagen in den Diözesen“ unmöglich.

(JMJ Panamá - hoe)
 

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03. August 2018, 11:30