Oppositionsführer Soumaïla Cissé wirft Präsident Keita Wahlbetrug vor Oppositionsführer Soumaïla Cissé wirft Präsident Keita Wahlbetrug vor  

Wahlen in Mali: Oppositionsführer ficht Ergebnisse an

Die Gewalt und das politische Chaos in Mali nehmen kein Ende: Nach der Stichwahl zwischen Präsident Ibrahim Boubacar Keita und Oppositionsführer Soumaïla Cissé vor wenigen Tagen hat der Letztgenannte das Wahlergebnis noch vor der Bekanntgabe angefochten. Cissé forderte die Bevölkerung am Montag dazu auf, sich gegen eine „Diktatur des Betrugs“ zu behaupten.

Cissé warf dem amtierenden Präsidenten vor, die Unsicherheit im Land zu seinen Gunsten zu nutzen und die Wahlen zu manipulieren. Auch dieser Wahlgang blieb von Gewalt und Terror nicht verschont. Bei einem Angriff auf ein Wahllokal nahe Timbuktu starb der Leiter des Wahllokals. Laut AFP berichten europäische Wahlbeobachter allerdings von einer Verbesserung der Situation im Vergleich zum ersten Wahlgang Ende Juli.

Bei dieser Runde mussten rund 800 Wahllokale geschlossen bleiben, vor allem im Zentrum und im Norden Malis. Die Nachrichtenagentur AFP berichtet, bei der Stichwahl vom 12. August seien es nur 490 Wahllokale gewesen. Sie lägen überwiegend in Regionen, in denen Dschihadistengruppen eine Gefahr gewesen seien. 

Dschihadisten verhindern Frieden im Land 

 

Die Wahlergebnisse werden in dieser Woche erwartet und müssen vom Verfassungsgericht verkündet werden. Anfang September wird der Wahlsieger sein Amt antreten, er steht in Mali jedoch vor großen Herausforderungen. Die Bevölkerung sehnt sich vor allem nach Frieden. Seit Jahren kommt es immer wieder zu terroristischen Anschlägen durch Dschihadisten und verschiedene Milizen.

Auch der Frieden zwischen rivalisierenden Tuareg-Rebellengruppen im Norden des Landes ist trotz eines Friedensabkommens brüchig. Immer wieder kommt es zu Gewalt, sie setzt sich in den zentralen Teilen des Landes fort und streut sogar bis in die Nachbarstaaten Burkina Faso und Niger.

EU fordert Transparenz während der Wahlen 


Die Wahlen in Mali geschehen unter großer Aufmerksamkeit der internationalen Gemeinschaft. Die Europäische Union hatte bei jedem einzelnen Schritt der Wahl bis zur Verkündung der Ergebnisse Transparenz gefordert.


(AFP – bw)

 

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14. August 2018, 13:47