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Schwedischer Kardinal: Viele suchen Alternative zum Säkularismus

Kardinal Anders Arborelius ist besorgt über das Erstarken von nationalistisch-populistischen Bewegungen weltweit. Der schwedische Kardinal nahm am katholischen Treffen „Meeting“ der Bewegung „Comunione e Liberazione“ in Rimini teil. Wir sprachen mit ihm über die Entwicklungen in Europa.

Mario Galgano und Luca Collodi – Vatikanstadt/Rimini

Die katholische Kirche in Schweden erlebt eine Blütezeit, so Kardinal Arborelius, Bischof von Stockholm. Er war einer der Redner beim katholischen Meeting in der Adriastadt und ging auf die steigende Zahl der Katholiken in seinem Land ein. Zwei Elemente dürfe man nicht außer Acht lassen: einerseits sei durch die Einwanderung vieler Migranten und Flüchtlinge in Schweden die Zahl der Katholiken gestiegen und andererseits war und ist der Prozentsatz des Katholikenanteils im einstelligen Bereich. Deshalb falle jeder „neue“ Katholik in der Statistik sofort auf.

Damit verbunden seien auch große Herausforderung für die Gesellschaft und für die Kirche. Denn bei den katholischen Flüchtlingen handele es sich meist um Iraker, die in ihrem Heimatland vertrieben wurden.

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Einwanderung als Vorsehung

 

„Für die katholische Kirche war die Einwanderung der letzten Monaten eine Vorsehung. Man muss auch hinzufügen, dass es lange Zeit für einheimische Schweden schon sehr schwierig war, zum Katholizismus zu konvertieren. Das hat sich zum Glück jetzt geändert. Wir können so in einem immer mehr säkularisierten Umfeld leben. Und da muss ich hinzufügen, dass auch viele Migranten wegen diesem Umfeld aus der Kirche verschwunden sind.“

Deshalb mache er sich auch Sorgen um das Wachsen von populistischen Parteien im Westen, die gegen Flüchtlinge hetzten.

„In der Tat gibt es auch bei uns diesen nationalistisch-populistische Bewegungen, die auch sehr stark geworden ist. Zum Glück gibt es noch viele in Schweden, die offen sind. Ich denke, dass es in Zukunft schwieriger sein wird und das es ganz Europa betrifft. Das ist ein sehr schwieriges Thema.“

Doch nicht nur die Einwanderung habe zum Aufblühen der katholischen Kirche in Schweden beigetragen: Viele junge Schweden hätte den Säkularismus satt und seien auf der Suche „nach einer Alternative“. Die katholische Kirche gebe Hoffnung und biete jene Antwort auf die Fragen, die viele junge Menschen heute hätten, so Kardinal Arborelius.

 

Freude der italienischen Katholiken

 

„Es ist für mich das erste Mal, dass ich am Meeting in Rimini teilnehme und es das bietet mir eine gute Gelegenheit, die Kirche in Italien besser kennen zu lernen. Die Italiener sind ja Träger der Freude und ich bin hier, um diese Freude aufzunehmen.“

Geschichtlich betrachtet sei nämlich die katholische Kirche in Schweden „ein bisschen kühler“ als jene in Südeuropa, also ähnlicher mit der Kirche in Polen und Deutschland, vergleicht der schwedische Kardinal.

(vatican news)

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24. August 2018, 10:09