Reste der Brücke in Genua Reste der Brücke in Genua 

Genua: Hilfe und Beileid für Opfer des Brückeneinsturzes

Nach dem Einsturz einer Autobahnbrücke in Genua haben Kirchenvertreter zu Solidarität und Gebet für die Opfer aufgerufen. Der Vorsitzende der Italienischen Bischofskonferenz, Kardinal Gualtieri Bassetti, und Genuas Erzbischof, Kardinal Angelo Bagnasco, sprachen den Opfern und ihren Angehörigen ihr Beileid aus und dankten den Rettungskräften für ihren Einsatz.

Bei dem Unglück in der norditalienischen Hafenstadt war am Dienstagvormittag nach Medienberichten während eines Gewitters ein rund hundert Meter langer Fahrbahnabschnitt einer Stadtautobahnbrücke eingestürzt. Nach Behördenangaben hat das Unglück mindestens 35 Menschen das Leben gekostet.

„Ich will die Seelen der Opfer der Muttergottes anvertrauen“

Kardinal Bagnasco erinnert im Interview mit Vatican News daran, dass diese Tage um das Hochfest der Aufnahme Mariens in den Himmel für viele in Genua „eigentlich ein Moment der Freude“ hätte sein sollen. Doch die Tragödie sorge jetzt für eine Atmosphäre der Trauer und des Entsetzens. „Ich will deshalb die Seelen der Opfer der Muttergottes anvertrauen, deren Hochfest wir an diesem Mittwoch begehen“, so Bagnasco. Er würdigt den Einsatz der Helfer, die am Unglücksort sind und Hinterbliebenen helfen sowie dafür sorgen, dass die Stelle gesichert wird.

Immer wieder wurde die im Nordwesten liegende italienische Hafenstadt von Katastrophen heimgesucht, erinnert sich der Kardinal. 2014 gab es Überschwemmungen, 2013 erlebte die Stadt einen schlimmen Unfall am Hafen. Die Tragödie des Brückeneinsturzes sei eine weitere schwere Wunde, die aber eines besage: Die Genueser – und nicht nur sie – müssten besser die Infrastruktur der Stadt planen und die Bauwerke ständig kontrollieren sowie mögliche bautechnische Probleme vermeiden. Fatalismus sei fehl am Platz.

„Diese Stadt verdient es, geachtet und besucht zu werden, auch weil sie schön ist“

„Diese Stadt verdient es, geachtet und besucht zu werden, auch weil sie schön ist. Genua hat einen besonderen Stil, der vielleicht verschlossen wirkt, doch in Wahrheit ist Genua eine bescheidene und doch starke Stadt. Ich wünsche mir deshalb, dass die Liebe zu Genua, zu unserer Stadt, sie wachsen lässt und vor allem die Genueser selber stärkt.“

Die Mitte der 1960er Jahre erbaute Brücke ist ein zentraler Autobahnabschnitt Genuas und führt in 45 Metern Höhe über ein Bahngelände, ein Gewerbe- und Wohngebiet sowie das Flüsschen Polcevera. Medienberichten zufolge hatte es zuletzt 2016 Kritik am Zustand des Viadukts gegeben.

(kna/vatican news – mg)

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15. August 2018, 10:09