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Demonstrationen in Foggia gegen die Arbeitsbedingungen der Erntehelfer aus Afrika Demonstrationen in Foggia gegen die Arbeitsbedingungen der Erntehelfer aus Afrika  

Italien: Demonstration gegen Ausbeutung von Erntehelfern

Nachdem 16 afrikanische Erntehelfer in Süditalien bei Arbeitsunfällen starben, haben Gewerkschaften und Saisonarbeiter erneut gegen Sklaverei-ähnliche Arbeitsbedingungen demonstriert. Caritas-Vertreter kritisierten, die Unfälle seien Ausdruck eines „kranken Systems der Ausbeutung“.

An einer Kundgebung in der Provinzhauptstadt Foggia am Mittwoch nahmen nach Angaben der Nachrichtenagentur SIR auch Giovanni Checchinato, der Bischof von San Severo, und die Leiter einiger Caritas-Verbände teil. Bei San Severo liegt ein berüchtigtes Camp, aus dem Landwirtschaftsbetriebe ihre Arbeitskräfte rekrutieren.

Arbeiter hausen in Ghettos

 


Der Leiter der Caritas von San Severo, Andrea Pupilla, wies beispielhaft auf das sogenannte „Ghetto von Rignano“ hin. Dort lebten etwa 1000 Erntehelfer aus Gambia, dem Senegal oder Nigeria unter widrigsten Bedingungen. Frauen würden oft für „weibliche Handlangerdienste, Prostitution, Dealerei“ ausgenutzt.

Unmenschliche Bedingungen"

 

Auch der Vorsitzende der Italienischen Bischofskonferenz, Kardinal Gualtiero Bassetti, äußerte sich empört über die "unmenschlichen Bedingungen" für Saisonarbeiter in Landwirtschaftsbetrieben. Viele würden schwarz beschäftigt und erhielten zu wenig Geld für ihre Arbeit, sagte der Kardinal vor Journalisten in Rom. Menschen dürften nicht "in Hütten wie Ratten" hausen. Deswegen müsse die Politik dringend intervenieren.

In den vergangenen Wochen kam es immer wieder zu Unfällen, bei denen Transporter verunglückten, in denen Erntehelfer auf viel zu engem Raum eingepfercht saßen. Erst am Montag krachte ein Lieferwagen voller Erntehelfer mit einem Lastwagen zusammen. 

(KAP – bw)
 

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09. August 2018, 10:35