Laut Patriarch Tawadros II. braucht der christliche Glaube keine Beschützer Laut Patriarch Tawadros II. braucht der christliche Glaube keine Beschützer  

Ägypten: Medien verbreiten Gerüchte im Mordfall des Abtes

Die Ermittlungen im Mordfall des koptisch-orthodoxen Bischofs und Abtes des Makarios-Klosters, Epiphanius, gehen weiter. Noch wurde allerdings kein Verdächtiger festgenommen oder angeklagt. Stattdessen verbreiten ägyptische Medien Gerüchte über den Mord an dem Bischof, wie der vatikanische Fidesdienst berichtet.

In den vergangenen Tagen schrieben ägyptische Medien, ein Mitarbeiter des Makarios-Klosters und Fahrer des Abtes sei verhaftet worden. Das stellte sich im Nachhinein als falsch heraus. Außerdem hätten die im Kloster installierten Überwachungskameras nicht funktioniert und könnten nicht dazu beitragen, den Mordfall aufzuklären. Wegen dieser Gerüchte haben Vertreter der koptischen Kirche laut ägyptischen Medien die Justizbehörden gebeten, Teilergebnisse der Untersuchungen vertraulich zu behandeln. Damit könne man Gerüchte und Nachrichtenlecks vermeiden.

Gerüchte streuen bis nach Nordamerika

 


Allerdings verbreiteten sich falsche Tatsachen sogar bis in die koptische Diaspora in Nordamerika. Dort herrscht nach Angaben von Fides die Auffassung, ägyptische Sicherheitskräfte hätten Mönche des Makarios-Klosters gefoltert, um ihnen Informationen für die Ermittlungen zu entlocken. Die Sicherheitskräfte seien sogar bis in die heiligsten Bereiche des Klosters vorgedrungen. Widerlegen konnte diese Annahmen der koptische Jurist Naguib Gabriel.

„Der christliche Glaube braucht keine Beschützer" 


Die orthodoxen koptischen Christen begehen in diesen Tagen auf der ganzen Welt das „Fasten der Heiligen Jungfrau Maria“. Bis Ende August beten sie insbesondere für die Klöster Ägyptens und den Patriarchen Tawadros II. In seiner wöchentlichen Predigt vom vergangenen Mittwoch sagte er, er sei zuversichtlich, dass die Mönchsgemeinschaft „bis zum Ende der Welt“ in den Wüsten Ägyptens wohne. „Der christliche Glaube wird vom Herrn bewacht und braucht keine anderen Beschützer.“

Bischof Epiphanius war Ende Juli in einer Blutlache liegend im Makarios-Kloster tot aufgefunden worden. Die ägyptischen Justizbehörden befragen zur Zeit etwa 400 Zeugen, darunter Mönche und Mitbrüder des Abtes. Er wurde in seinem Heimatkloster beigesetzt.


(fides – bw)
 

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10. August 2018, 11:20