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P. Paolo Dall´Oglio P. Paolo Dall´Oglio

Fünf Jahre ohne Pater Dall´Oglio: Ein Leben für Syrien

Vom italienischen Jesuitenpater fehlt seit dem 29. Juli 2013 jegliche Spur. Paolo Dall´Oglio war seit 1982 in Syrien und hatte das syrisch-katholische Kloster Mar Musa wiedereröffnet. Die Geschwister des Paters erzählen Vatican News, wie sie diese Jahre erlebten und welche Hoffnung sie hegen.

Mario Galgano und Benedetta Capelli – Vatikanstadt

Francesca, Immacolata und Anna Maria leiden zusammen mit ihren weiteren Geschwistern. Dennoch glauben sie fest daran, dass ihr Bruder Paolo noch lebt und irgendwo in Syrien ist. Sie sind glücklich, dass das Werk ihres Bruders, das Kloster Mar Musa in Syrien, heute wieder offen ist und ein Treffpunkt für Syrer geworden ist. „Das ist ein sehr wichtiger Erfolg in einem Land, in der der Krieg so tiefe Wunden hinterlässt“, sagt uns Immacolata Dall´Oglio.

Zum Nachhören

Entführt wurde der Pater vor fünf Jahren in Raqqa, die dann zur Hauptstadt des sogenannten „Islamischen Staates“ (IS) wurde. Eigentlich hätte er gar nicht in Syrien sein sollen, ein Jahr zuvor hatten ihm die syrischen Behörden die Aufenthaltsgenehmigung verweigert. Dennoch kehrte er in das Land zurück. „Er fühlte sich wie im Exil“, sagt Francesca Dall´Oglio. „Doch er war auch in der Lage, die Risiken des Krieges zu verstehen. Einem Krieg, der damals erst in Gang gesetzt wurde. Als Jesuit hat er sich dem Leben der Syrer angepasst und ihre Kultur und Geschichte aufgenommen. Er ging sogar soweit, die Zukunftsängste der Syrer zu eigenen zu machen und sie auszusprechen, indem er auch hart ins Gericht ging, wenn er in Interviews über Syrien sprach“, so Immacolata.

 

„Unser Bruder hat Syrien als seine Berufung empfunden.“

 

Jahre sind vergangen, die Trauer bleibt. Doch in diesen fünf Jahren ist auch die Verbundenheit mit Syrien gewachsen, sagt Francesca. „Unser Bruder hat Syrien als seine Berufung empfunden. Sein Ruf war es, den Dialog zu fördern und das hat uns als seine Geschwister geholfen, Kraft zu schöpfen und vorwärts zu schauen.“

Wer am meisten leidet, sei Paolos Mutter. „Meine Mutter wartet sehnlichst auf die Rückkehr ihres Sohnes. … Wir hoffen, dass diese Botschaft Paolo erreicht, egal wo er sich jetzt befindet“, so Francesca.

(vatican news)

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28. Juli 2018, 12:30