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Wechsel bei Piusbrüdern derzeit noch „schwer einzuschätzen“

Was bedeutet die Wahl eines neuen Generaloberen der Piusbruderschaft für die Einigungsbemühungen mit dem Vatikan? Für den Theologen und Kirchenrechtler Stephan Haering ist es derzeit noch zu früh, um diese Frage zu beantworten.

Stefan von Kempis – Vatikanstadt

Er könne die Person des Neugewählten – es ist der 47-jährige Davide Pagliarani – noch nicht recht beurteilen, sagte der Benediktinerpater an diesem Donnerstag in einem Interview mit Vatican News. „Die Meldungen, die über ihn verbreitet werden, deuten darauf hin, dass eine Einigung zwischen der Kirche und der Piusbruderschaft schwieriger werden könnte – aber ich persönlich kann das nicht abschließend einschätzen.“

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„Vielleicht hat ein Italiener nicht den geistesgeschichtlichen Ballast“

 

Die Tatsache, dass der Neue Italiener ist, könnte nach Ansicht des Kirchenrechtlers „die Kommunikation zwischen den Verantwortlichen der römischen Kurie und der Piusbruderschaft erleichtern“. „Vielleicht hat ein Italiener nicht den geistesgeschichtlichen Ballast, den beispielsweise ein Franzose mitbringt…“ In der französischen Gesellschaft sei die Spannung zwischen Kirche und laizistischen Kräften viel stärker als in der italienischen.

Wechsel ist ein „banaler Vorgang“

 

 

Dass die schismatisch orientierten Piusbrüder sich für einen Wechsel an ihrer Spitze entschieden haben, statt ihrem bisherigen Leiter Bernard Fellay ein neues Mandat zu geben, hält Haering für einen „normalen Vorgang in einer Gemeinschaft“. „Dass nach einer bestimmten Zeit ein Übergang von einer Person zur anderen vollzogen wird, wirkt zumindest auf einen Außenstehenden als ein banaler Vorgang.“

Grundlegende Fragen im Konflikt mit Rom nicht gelöst

 

Die „grundlegenden Fragen des Konflikts“ zwischen Rom und Econe, dem schweizerischen Sitz der Piusbrüder, sieht Haering weiterhin nicht gelöst. Was die Anerkennung wichtiger Beschlüsse des Zweiten Vatikanischen Konzils betreffe, habe sich „substanziell auf Seiten der Piusbruderschaft keine Veränderung in der Position ergeben“. Damit lehne sie weiterhin „wichtige Punkte in der Entwicklung des Lehramts“ ab.

(vatican news)
 

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12. Juli 2018, 15:31