Österreich: Dialogzentrum würdigt Kardinal Tauran

Das König-Abdullah-Zentrum für Interreligiösen und Interkulturellen Dialog (KAICIID) in Wien hat den am Freitag verstorbenen Kurienkardinal Jean-Louis Tauran als „großes Vorbild“ gewürdigt. Im Nachruf vom Wochenende heißt es, Tauran sei ein Freund und Wegweiser gewesen und ein Pionier im interreligiösen Dialog.

Unterzeichnet ist die Erklärung vom Generalsekretär des Dialogozentrums Faisal Bin Abdulrahman Bin Muaammar. „Jeder, der die Ehre hatte, Kardinal Tauran zu treffen, erinnert sich an diesen großen Mann - und wurde inspiriert, sein Lebenswerk der Förderung von Harmonie durch Religionsdialog fortzuführen“, schreibt der Saudi. Taurans Arbeit habe die Welt „reicher und respektvoller“ gemacht.

Stetige Unterstützung 

 

Laut Bin Muaammar lernten sich die beiden 2010 in Beirut kennen. Dort habe ihm Kardinal Tauran versprochen, der Heilige Stuhl werde beobachtendes Gründungsmitglied beim Dialogzentrum – neben den Gründungsstaaten Saudi Arabien, Österreich und Spanien. Mit der „ununterbrochenen Unterstützung“ Taurans sei es gelungen, das Zentrum als interreligiöse und zwischenstaatliche Organisation aufzubauen: Außer den Gründungsstaaten vereine das Zentrum nämlich auch Spitzenvertreter aus Buddhismus, Hinduismus, Christentum, Islam und Judentum unter einem Dach.

Letztes Treffen in Riad 


Das letzte Mal trafen sich Tauran und Bin Muaammar im saudischen Riad. Im April führte Tauran die höchstrangige Abordnung des Vatikan an, die jemals Saudi-Arabien besucht hat. Er bekräftigte, „dass die Harmonie und Koexistenz zwischen Christen und Muslimen nicht nur möglich ist, sondern zu einem Vorteil für alle unsere Zivilisationen führen wird, so wie dies bereits in der Vergangenheit der Fall war".

Kardinal Jean-Louis Tauran war in der Nacht auf Freitag mit 75 Jahren gestorben. Er litt seit langem an Parkinson. Im März 2013 war er es gewesen, der die Wahl von Papst Franziskus von der Loggia des Petersdoms aus verkündete. Kardinal Tauran war amtierender Präsident des Päpstlichen Dialogrates und als solcher die führende Kraft am Heiligen Stuhl im Dialog mit der muslimischen Welt.

(KAP – bw) 

 

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09. Juli 2018, 11:12