Erzbischof Philip Wilson bei seiner Gerichtsverhandlung Erzbischof Philip Wilson bei seiner Gerichtsverhandlung 

Australiens Priesterrat: Papst soll Erzbischof Wilson entlassen

Australiens Nationaler Priesterrat unterstützt aus „ganzem Herzen" Appelle an Papst Franziskus, den verurteilten Erzbischof Philip Wilson zu entlassen. Dies würde „dem Wohl der Kirche in Australien und dem Wohl des Volkes Gottes in der Erzdiözese Adelaide" dienen, heißt es in einer Erklärung des National Council of Priests.

Der Erzbischof von Adelaide war wegen Vertuschung von Missbrauchsfällen zu einer Haftstrafe von 12 Monaten verurteilt worden. Bereits am Donnerstag hatte Australiens Premierminister John Turnbull an Franziskus appelliert, Wilson zu entlassen.

Dem 1970 gegründeten und von der Australischen Bischofskonferenz anerkannten Nationalen Priesterrat gehören rund 1.700 Geistliche an. Weiter kritisierte das Gremium in seiner Erklärung, dass Wilson erst seit seiner Verurteilung sein Amt als Erzbischof ruhen lässt. „Wenn gegen einen Gemeindepriester ein Vorwurf erhoben wird oder wenn er wegen eines strafrechtlichen Vergehens angeklagt ist, ruht automatisch bis zum Nachweis seiner Schuld oder Unschuld sein Amt. Erzbischof Wilson verblieb während des Prozesses im Amt."

Der Erzbischof hatte nach seiner Verurteilung im Juli einen Rücktritt ausgeschlossen. Daraufhin haben mehrere australische Mitbrüder im Bischofsamt Wilson zu den Konsequenzen seiner Verurteilung "vertraulich ihren Rat angeboten", das sagte der Vorsitzende der Bischofskonferenz, Erzbischof Mark Coleridge. Die Bischofskonferenz habe aber nicht "die Autorität", Wilson zu einem Rücktritt zu zwingen. Diese Autorität habe nur der Papst.

(kna – gs)

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22. Juli 2018, 16:06