An der Grenze des Kongo zur Zentralafrikanischen Republik An der Grenze des Kongo zur Zentralafrikanischen Republik 

Zentralafrika: Bischöfe und Imame warnen vor Gewalt und Spaltung

Vor dem Missbrauch der Religion zu politischen Zwecken in dem afrikanischen Krisenstaat haben Vertreter der Kirchen und des Islam gemeinsam gewarnt. Dabei appellierten sie an die Bürger, sich nicht gegeneinander aufhetzen zu lassen und von Racheakten abzusehen.

Die Religionsvertreter halten es für möglich, dass hinter den jüngsten Gewaltakten die Absicht steht, gezielt Hass zu säen und Unruhen auszulösen. In der Zentralafrikanischen Republik sind zuletzt wieder verstärkt Anschläge auf Kirchen und auch Moscheen sowie Dörfer verübt worden. Dabei kamen auch mehrere Priester und Imame ums Leben.

Warnung vor Rache, die zu einem Völkermord führen könnte

 

In einem Memorandum mit dem Titel „Wer kann uns von der Liebe Christi trennen?“ warnen die katholischen Bischöfe die Menschen vor „blinder Rache, die zu einem Völkermord führen könnte“. Sie sprechen in dem Kontext von einem „verborgenen Programm“ mit dem Ziel, die Gesellschaft zu spalten. „Die Leute in Zentralafrika müssen wissen, dass man sie als Geiseln nehmen und für machiavellistische Zwecke missbrauchen will“, heißt es in der Erklärung wörtlich. „Seid wachsam, um euch nicht manipulieren zu lassen“, lautet ihr Aufruf, dem sich auch Vertreter der protestantischen Kirchen anschlossen.

„Da soll eine politische Krise in einen politischen Konflikt verwandelt werden“

An die Regierung Zentralafrikas und die im Land stationierten Truppen der Vereinten Nationen MINUSCA wenden sich die Bischöfe mit dem Aufruf, die Bevölkerung vor neuer Gewalt besser zu schützen. Zudem müssten bewaffnete Gruppen für begangene Gräueltaten bestraft werden.

Auch die Imame, die in Abstimmung mit den Kirchen zeitgleich eine Erklärung veröffentlichten, sprechen von einer perfiden Strategie hinter den Gewaltakten: Hinter diesen stünde die Absicht, die politische Krise in einen religiösen Konflikt zu verwandeln. In dem Memorandum der Islamvertreter mit dem Titel „Frieden, nichts als Frieden“ warnen auch die Imame vor einer Instrumentalisierung der Religion.

(fides - pr)

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14. Juni 2018, 14:55