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Wird in Zukunft wohl leer bleiben: Der Platz der Vereinigten Staaten im UNO-Menschenrechtsrat Wird in Zukunft wohl leer bleiben: Der Platz der Vereinigten Staaten im UNO-Menschenrechtsrat 

Weltweite Kritik an Rückzug der USA aus Menschenrechtsrat

Der UNO-Generalsekretär Antonio Guterres hat den Austritt der USA aus dem Menschenrechtsrat der Vereinten Nationen bedauert. „Der Generalsekretär hätte es deutlich vorgezogen, wenn die USA im Menschenrechtsrat geblieben wären“, teilte Guterres' Sprecher Stephane Dujarric am Dienstagabend in New York mit.

Die Menschenrechtsstruktur der Vereinten Nationen spiele eine sehr wichtige Rolle für die Förderung und den Schutz der Menschenrechte weltweit. Auch UN-Menschenrechtshochkommissar Said Raad al-Hussein bezeichnete den Rückzug der USA als „enttäuschend“. Angesichts der derzeitigen Menschenrechtslage weltweit sollten die USA ihr Engagement verstärken, anstatt es zurückzufahren, so al-Hussein laut UN-Angaben. Zuvor hatten die USA am Dienstag ihren Austritt aus dem UN-Menschenrechtsrat bekanntgegeben und deutliche Kritik an dem Gremium geäußert. Die US-Botschafterin bei den Vereinten Nationen, Nikki Haley, warf dem Rat vor, politisch voreingenommen zu sein. Die USA wolle dieser „heuchlerischen und eigennützigen Organisation“ nicht länger angehören.

US-Außenminister: UNO-Rat „Schlechter Verteidiger“ der Menschenrechte

 

US-Außenminister Mike Pompeo bezeichnete das Gremium als „schlechten Verteidiger“ der Menschenrechte. Die US-Regierung hatte den Rat bereits in der Vergangenheit kritisiert und ihm unter anderem eine israelfeindliche Haltung vorgeworfen. Die USA waren dem UN-Menschenrechtsrat, dem aktuell 47 Mitgliedstaaten angehören, im Jahr 2009 unter Ex-Präsident Barack Obama beigetreten. Bereits im vergangenen Jahr hatte Hailey von einem Rückzug gesprochen.

Menschenrechtsorganisationen: „Schwerer Rückschlag“ für Menschenrechtsarbeit

 

Menschenrechtsorganisationen kritisierten die Entscheidung der USA. Die Gesellschaft für bedrohte Völker (GfbV) wertete den Rückzug als „schweren Rückschlag für die internationale Menschenrechtsarbeit“. Davon profitieren würden autoritäre Staaten und Diktaturen, die ihren Einfluss in der UN damit weiter ausbauen könnten, so GfbV-Direktor Ulrich Delius am Mittwoch in Göttingen.

Die Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch (HRW) bezeichnete den Rückzug der USA als „trauriges Spiegelbild der eindimensionalen Menschenrechtspolitik“ des Landes, bei der es darum gehe, Israel gegen jede Kritik zu verteidigen. Mit ihrem Austritt aus dem UN-Menschenrechtsrat kehrten die USA nicht nur den Vereinten Nationen sondern Opfern von Menschenrechtsverletzungen weltweit den Rücken zu, teilte die Organisation am Mittwoch mit.

(kna - cs

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20. Juni 2018, 13:11