De facto abgeschafft: Seit mehr als zehn Jahren gab es in Südkorea keine Hinrichtung mehr. De facto abgeschafft: Seit mehr als zehn Jahren gab es in Südkorea keine Hinrichtung mehr. 

Korea: Kirche gegen Todesstrafe

Kardinal Andrew Yeom Soo-jung, Erzbischof von Seoul, bekräftigte in einem Kommentar zur Kampagne der Koreanischen Menschenrechtskommission (NHRC) das „Nein“ der katholischen Kirche zur Todesstrafe.

Gleichzeitig begrüßte der Kardinal die Unterschriftensammlung von Parlamentariern, Christen und Nichtchristen für die Abschaffung der Todesstrafe in Korea. Es bestehe zwar die Befürchtung, dass ohne Todesstrafe die Kriminalität ansteigen könne, aber die katholische Gemeinschaft habe in den letzten Jahren stets die Achtung des Lebens und die Logik der Vergebung verkündet und die Angehörigen der Opfer begleitet, so der Kardinal.

Erste Schritte Richtung Abschaffung schon 2017

Zum 70jährigen Jubiläum der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte in diesem Jahr sei die Verkündigung durch den Präsidenten denkbar. Das Moratorium wäre ein erster Schritt in Richtung formaler Abschaffung. Unterdessen sei mit dem Justizministerium eine Debatte über die zu ergreifenden Schritte begonnen worden, so Shim. Moon Jae-in habe eine entsprechende Anfrage im Dezember 2017 positiv beantwortet.

In Südkorea ist die Todesstrafe für schwere Verbrechen vorgesehen, seit 1997 gab es jedoch keine Hinrichtung mehr. Amnesty International betrachtet Länder, die seit mehr als 10 Jahren kein Todesurteil vollstreckt haben, „de facto“ als Abschaffungsbefürworter. Gegenwärtig gibt es in Südkorea 61 Gefangene, gegen die die Todesstrafe verhängt wurde.

(fides – ck)
 

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26. Juni 2018, 12:04