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Ein Foto des Treffens von US-Außenminister Mike Pompeo und Kim Jong-un an Ostern Ein Foto des Treffens von US-Außenminister Mike Pompeo und Kim Jong-un an Ostern 

Südkoreanischer Bischof: Großmächte zum Frieden gezwungen

Die Gespräche zwischen dem amerikanischen Präsidenten und Nordkoreas Machthaber sind das Ergebnis der Friedensbemühungen des gesamten koreanischen Volkes – gegen die Interessen mächtiger internationaler Akteure. Mit diesen Worten würdigt der südkoreanische Bischof Lazarus You Heung-sik das mit Spannung erwartete Gipfeltreffen, das an diesem Dienstag in Singapur stattfinden soll.

„Das koreanische Volk in Nord und Süd will Frieden, einen gerechten Frieden! Die Hindernisse und Bremsen kommen von den großen Mächten, die zu ihrem Interesse die Halbinsel getrennt halten wollen“, so die Analyse des Bischofs von Daejeon, der auch Vorsitzender der Gesellschaftskommission der südkoreanischen Bischofskonferenz ist.

In seinem Schreiben, das die Nachrichtenagentur Asianews an diesem Montag veröffentlicht hat, hebt der Bischof die Hartnäckigkeit hervor, mit der der südkoreanische Präsident Moon Jae-in den Dialog vorangetrieben habe.

„Moon, ein großer Politiker“

Moon sei, so You Heung-sik, ein „großer Politiker“, der es geschafft habe, bei allen, auch internationalen Dialogpartnern Vertrauen zu erwecken. „Für uns Südkoreaner waren diese Öffnungen und diese Dialoge fast unerwartet, vielleicht sogar geträumt. Und nun steht das Ende einer Atmosphäre des Krieges und der Spaltungen kurz bevor”, so der hoffnungsvolle Blick in die Zukunft.

Nordkorea: Eine Kirche in totalem Schweigen

 

Dabei stehe auch die koreanische Kirche in der Verantwortung, betont der Geistliche. Denn für 65 Jahre sei die Kirche im Nordteil der Halbinsel „ohne Hirten“ und „in totalem Schweigen“ verblieben. Nun sei es an den Katholiken Südkoreas, ihren Nachbarn das Evangelium zu verkünden. „Ich denke, dass diese Evangelisierungstätigkeit der beste Dienst ist, den wir unseren Brüdern und Schwestern aus dem Norden leisten können“, so der Bischof.

Für ein Zustandekommen und gutes Gelingen des Dialoges hatte die Kirche in Südkorea verschiedene Gebetsnovenen organisiert, die an diesem Montag zu ihrem Abschluss kommen. Auch Papst Franziskus hat bei seinem Angelus an diesem Sonntag zu Gebet für das Treffen zwischen Donald Trump und Kim Jong-un aufgerufen. In Singapur versammeln sich auf Einladung des Erzbischofs von Singapur, William Goh, Christen verschiedener Konfessionen zum Gebet für das Gelingen der Gespräche an diesem Dienstag. Dafür wurde ein eigenes Gebet verfasst.

(asianews - cs)

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11. Juni 2018, 15:02