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Indigenen in Indien leben oft in besonderer Armut Indigenen in Indien leben oft in besonderer Armut 

Indien: Christen besorgt über Diskriminierung von Ureinwohnern

Indiens Christen sind besorgt über mögliche Diskriminierungen von Ureinwohnern, die zum Christentum übergetreten sind. Das berichtet das Nachrichtenportal Ucanews.

Berater der Regierung im indischen Bundesstaat Jarkhand hatten kürzlich eine Stellungnahme verfasst, nach der Ureinwohner, die von ihrem ursprünglichen Glauben zum Christentum konvertiert sind, den Anspruch auf Sonderrechte verloren hätten. Die indische Verfassung sieht für Ureinwohner besondere Unterstützung in Form von Arbeitsplätzen, Plätzen in Bildungseinrichtungen und finanzielle Hilfen für die Ausbildung vor. Dies gelte jedoch nur für Ureinwohner traditionellen Glaubens, so der Standpunkt der Regierungsberater laut lokalen Hindi-Medien.

Dieser Vorstoß der Regierung, die von der hindunationalistischen Bharatiya Janata Party (BJP) gestellt wird, stehe jedoch im Gegensatz zu den Prinzipien von Gleichberechtigung und Religionsfreiheit, betonen Religionsvertreter, die gleichzeitig eine gezielte Kampagne gegen die oftmals überdurchschnittlich gut ausgebildeten Christen sehen.

„Die Verfassung sah diese Vergünstigungen vor, um die sozioökonomische Situation dieser armen Menschen zu verbessern. Ihr Glaube war kein Kriterium dafür“, so beispielsweise Bischof Vincent Barwa von Simdega, selbst Ureinwohner und Vorsitzender des Büros für Ureinwohner der indischen Bischofskonferenz. Religion werde nun zum Diskriminierungsmerkmal, zitiert Ucanews den Bischof. Das klare Signal, das von dieser Initiative ausgehe, sei es, dass man nur zum Hinduismus konvertieren dürfe, wenn man keine Sonderrechte verlieren wolle. Christen, so der Bischof weiter, würden durch die Regierung als Bedrohung angesehen, da sie in der Regel gut ausgebildet seien und die Politik und Programme hinterfragten.

Der Jesuitenpater Vincent Ekka, der die Abteilung für Ureinwohnerstudien am Indischen Sozialinstitut von New Delhi leitet, zeigte sich „sehr überrascht“ darüber, dass die Regierung sich offensichtlich über die Verfassung hinwegsetzen wolle. Denn die dort festgeschriebenen Sonderrechte für Ureinwohner seien in keiner Weise an deren Religon gebunden, betont auch der Experte für Ureinwohnerbelange.

Im indischen Staat Jarkhand leben rund 33 Millionen Menschen, 26 Prozent von ihnen sind Ureinwohner. Etwa 1,5 Millionen Menschen sind Christen, mindestens die Hälfte von ihnen katholisch. Im Jahr 2000 wurde der Bundesstaat Jarkhand aus dem bestehenden Bundesstaat Bihar ausgegliedert, um die Entwicklung der armen Ureinwohner besonders zu fördern.

(ucanews - cs)

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27. Juni 2018, 11:02