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Straßenszene in Aleppo Straßenszene in Aleppo 

Syrien: Entführte Bischöfe könnten noch am Leben sein

Die vor mehr als fünf Jahren entführten Metropoliten von Aleppo, Mor Gregorios Youhanna Ibrahim (syrisch-orthodox) und Boulos Yazigi (griechisch-orthodox), könnten noch am Leben sein. Elmar Kuhn, der Generalsekretär der ökumenischen NGO „Christian Solidarity International“ Österreich (CSI), sieht begründete Hoffnung dafür.

Laut Informanten aus Syrien würden die beiden Bischöfe in einem der letzten von Rebellen gehaltenen Gebiet im Nordwesten Syriens rund um Idlib festgehalten. Eine definite Bestätigung für die Informationen gebe es freilich nicht.

Sollten die beiden tatsächlich noch am Leben sein, dann ist nun allerdings die Gefahr für die beiden Geistlichen besonders groß, da die syrischen Regierungstruppen gemeinsam mit den russischen Verbündeten nun auch dieses Gebiet wieder unter Kontrolle bringen wollen.

 

 

Die beiden Metropoliten wurden am 22. April 2013 auf dem Weg von der türkisch-syrischen Grenze nach Aleppo von „Unbekannten“ an einem Checkpoint entführt. Sie hatten sich auf einer humanitären Mission befunden: Man hatte ihnen die Freilassung von zwei im Februar 2013 aus einem Linienautobus Aleppo-Damaskus entführten Priestern - P. Michel Kayyal (armenisch-katholisch) und P. Maher Mahfouz (antiochenisch-orthodox) - versprochen.

Weltweit Gebet für die Entführten

 

Möglicherweise handelte es sich bereits bei diesem Versprechen um eine Falle. Im Zuge der Entführung der beiden Bischöfe wurde der Fahrer des Wagens erschossen, nur ein Begleiter der beiden Metropoliten konnte entkommen. Mor Gregorios war viele Jahre auch mit der Wiener Stiftung Pro Oriente sehr verbunden.

Rund um den fünften Jahrestag der Entführung hatte es weltweit Gebete für die Bischöfe gegeben. Auch beim CSI-Schweigemarsch am vergangenen Freitag in Wien wurde besonders der beiden Metropoliten gedacht. Mor Gregorios Youhanna Ibrahim und Boulos Yazigi sind freilich bei weitem nicht die einzigen Geistlichen, die im Rahmen des Krieges in Syrien entführt wurden, wohl aber die Prominentesten.

(kap – sk)
 

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28. Mai 2018, 12:17