Sprach vor dem Heiligen Synod: Patriarch Kyrill I. Sprach vor dem Heiligen Synod: Patriarch Kyrill I. 

Russland: Patriarchat nimmt „westliche“ Heilige in Kalender auf

Der Heilige Synod des russisch-orthodoxen Moskauer Patriarchats hat drei „westliche“ Heilige des ersten Jahrtausends in seinen offiziellen Heiligenkalender („Menaion“) aufgenommen. Zudem wurden umfangreiche Festlichkeiten zum bevorstehenden 1.030-Jahr-Jubiläum der „Taufe der Rus“ beschlossen.

Bei den Heiligen handelt sich um Gallus, Mönch aus Bangor und „Erleuchter“ der östlichen Schweiz (gestorben 650), Columban, Abt von Luxeuil (gestorben 615) und Fridolin von Säckingen (gestorben 540), wie der Informationsdienst der Stiftung „Pro Oriente“ am Donnerstag berichtete.

Bereits im Vorjahr hatte das Moskauer Patriarchat den heiligen Patrick, die heilige Geneviève von Paris und 14 weitere westliche Heilige des ersten Jahrtausends der ungeteilten Christenheit in sein „Menaion“ eingeschrieben. 

2014 war eine eigene Kommission unter dem Vorsitz von Metropolit Kliment (Kapalin) von Kaluga eingesetzt worden, deren Aufgabe es ist, die Viten von westlichen Heiligen im Hinblick auf verschiedene Kriterien zu prüfen. Dabei geht es etwa um deren „makelloses Bekenntnis“ des Glaubens der ungeteilten Kirche, die Umstände ihrer Heiligsprechung, das Nichtvorkommen ihrer Namen in polemischen Schriften gegen die östliche Kirche und ihre Verehrung in Diaspora-Eparchien der orthodoxen Kirchen im Westen.



Gedenkfeiern zur „Taufe der Rus“

 

Der Heilige Synod tagte zu Wochenbeginn in St. Petersburg. Ein weiterer Beschluss betrifft die 1.030-Jahr-Feiern der „Taufe der Rus“. Rund um den 28. Juli - den Gedenktag der „Taufe der Rus“ in Kiew - wird es in allen russisch-orthodoxen Eparchien eine Fülle von Gottesdiensten, Konzerten, Ausstellungen und Vorträgen geben. Zur Vorbereitung der Feiern wurde eine eigene Kommission unter dem Vorsitz von Metropolit Varsonofij (Sudakow) von St. Petersburg gebildet. 

Die Sitzung des Heiligen Synods fand wieder im historischen barocken Gebäude des „Heiligsten Dirigierenden Synods“ statt, der in der „synodalen Epoche“ von Peter dem Großen bis 1917 die russisch-orthodoxe Kirche geleitet hatte. Patriarch Kyrill I. nahm in seiner Eröffnungsansprache ausdrücklich darauf Bezug und sagte, durch die Tagung in diesen historischen  Mauern gebe es eine „spirituelle Verbindung zur Vergangenheit“, es werde die Kontinuität dessen deutlich, was in der russisch-orthodoxen Kirche unabhängig von den geschichtlichen Epochen unternommen wurde, um das Evangelium in den Alltag zu übersetzen.

(kap - pr) 

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18. Mai 2018, 09:59