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Ende April traf Papst Franziskus chilenische Missbrauchsopfer Ende April traf Papst Franziskus chilenische Missbrauchsopfer 

Chile: Bischöfe bereiten sich auf Treffen mit dem Papst vor

Vereint mit dem Papst wollen die Bischöfe Chiles „den Schmerz und die Scham über Verbrechen gegen Kinder und Erwachsene in kirchlichen Kreisen“ zum Ausdruck bringen, heißt es in einer Mitteilung der Bischöfe im Vorfeld des Treffens. Kardinal Francisco Javier Errázuriz, emeritierter Erzbischof von Santiago de Chile und Mitglied des K9-Rates, wird fehlen.

„In der Hoffnung auf eine fruchtbare Erneuerung“ heißt die Erklärung des ständigen Rates der chilenischen Bischofskonferenz, die zum Ausdruck bringen soll, mit welcher inneren Haltung die Bischöfe dem Ruf des Papstes nach Rom folgen. In dem Dokument betonen die Bischöfe, dass es trotz der in den letzten Jahren ergriffenen Maßnahmen noch nicht gelungen sei, „die Verletzungen des Missbrauchs zu heilen, die weiterhin eine offene Wunde in den Herzen der Opfer und für das Volk Gottes sind“.

Bei dem von Franziskus anberaumten Treffen, soll es „in einem offenen und brüderlichen Dialog“ um die Schlussfolgerungen des jüngsten Besuchs von Charles Scicluna in Chile gehen - „zur Wiederherstellung der kirchlichen Gemeinschaft in Chile“ mit dem Ziel, „den Skandal so weit wie möglich aufzuarbeiten und Gerechtigkeit wieder herzustellen“.


Anerkennung der Begegnung des Papstes mit den Opfern


Die Bischöfe würdigen zudem das Treffen des Papstes Ende April mit drei der Opfer von Fernando Karadima. Der Papst gebe ein Beispiel und zeige den Weg, wie die chilenische Kirche mit sexuellem Missbrauch und auch Machtmissbrauch umgehen solle.

Das Dokument endet mit der neuerlichen Bitte um Gebet, die sich an alle Gläubigen des Landes richtet.


Kardinal Errázuriz fehlt bei dem Treffen


Kardinal Francisco Javier Errázuriz, emeritierter Erzbischof von Santiago und Mitglied des päpstlichen Beratergremiums K9, wird an dem Treffen, das vom 14. bis 17. Mai stattfinden soll, nicht teilnehmen, berichtet die Informationsseite La Tercera. Der Kardinal hatte den Angaben nach ein Treffen des Kardinalsrates Mitte April dazu genutzt, Franziskus „auf dessen Wunsch“ einen langen Bericht über den Prozess und die Verästelungen des Falls zukommen zu lassen. Seiner Ansicht nach sei die Einberufung nur an noch amtierende Bischöfe des Landes gerichtet, wird er zitiert.

 

Missbrauchsopfer erheben Vorwürfe gegen Errázuriz wegen seines Umgangs mit dem Fall und werfen ihm unklare Beziehung zu Pater Karadima vor, der im Jahr 2011 wegen Missbrauchs kirchenrechtlich verurteilt worden war. Papst Franziskus hatte Anfang Mai ausdrücklich erklärt, dass auch die emeritierten Bischöfe zu dem Treffen gebeten seien.

(vatican news/cath.ch/sir – ck)

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11. Mai 2018, 11:05