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Christen - hier othodoxe Christen bei der Messe - haben einen schweren Stand in Syrien. Zwei Bischöfe wurden vor fünf Jahren entführt Christen - hier othodoxe Christen bei der Messe - haben einen schweren Stand in Syrien. Zwei Bischöfe wurden vor fünf Jahren entführt 

D/Syrien: Erzbischof Schick appelliert an Entführer

Zum fünften Jahrestag der Entführung zweier syrischer Erzbischöfe appelliert der Bamberger Erzbischof Ludwig Schick an die Geiselnehmer, ihre Opfer freizulassen. Auch rief er zu einer Lösung des Syrien-Konflikts durch Verhandlungen und Dialog, nicht nur Waffengewalt auf.

Vor fünf Jahren wurden die syrischen Erzbischöfe Mor Gregorius Yohanna Ibrahim und Boulos Yazigi in Syrien entführt, am 22. April 2013. Der Vorsitzende der Kommission Weltkirche der Deutschen Bischofskonferenz, Erzbischof Ludwig Schick, nimmt den Jahrestag der Entführung zum Anlass, erneut und mit Nachdruck zur Freilassung der beiden Bischöfe aufzurufen: „Ich appelliere an die Entführer, den politischen Konflikt in Syrien nicht weiter für den Aufbau von Spannungen zwischen den Religionsgemeinschaften zu instrumentalisieren. Die Erzbischöfe Mor Gregorius Yohanna Ibrahim und Boulos Yazigi sowie alle weiteren Entführungsopfer müssen unverzüglich freigelassen werden. Gerade die beiden Erzbischöfe, die sich so sehr für Dialog und Frieden zwischen den Religionsgemeinschaften eingesetzt haben, werden jetzt in Aleppo für den Wiederaufbau gebraucht. Dabei geht es nicht nur um Häuser und zerstörte Infrastruktur; auch das Vertrauen zwischen den Menschen verschiedener religiöser Zugehörigkeit muss neu belebt werden. Ohne Menschen des Friedens und des Dialogs ist in Syrien kein funktionierendes Gemeinwesen erreichbar.“

„Die Kirche wird ihnen weiterhin zur Seite stehen.“

Der Bamberger Erzbischof verurteilt auch die Eskalation der Gewalt der vergangenen Tage und Wochen. Er sagte, chemische Waffen dürften niemals gegen unschuldige Zivilisten, Frauen und Kinder eingesetzt werden. Die Zivilbevölkerung müsse geschützt werden. Die jüngsten Entwicklungen wie die Luftschläge gegen das Regime von Präsident Assad verdeutlichten, dass politische Lösungen für das leidgeprüfte Land nicht mit militärischen Mitteln, sondern nur auf dem Weg von Verhandlungen und Dialog zu finden seien.

In besonderer Weise würdigt Schick das Engagement der Kirchen in Syrien. „Die Ordensschwestern und -brüder, die Priester und die haupt- und ehrenamtlich Engagierten der Caritas tun alles in ihrer Macht Stehende, um Not leidenden Menschen zu helfen. Die Kirche in Deutschland wird ihnen darin auch weiterhin solidarisch zur Seite stehen.“

Am 22. April 2013 wurden der syrisch-orthodoxe Erzbischof Mor Gregorius Yohanna Ibrahim und der griechisch-orthodoxe Erzbischof Boulos Yazigi auf der Fahrt von der syrisch-türkischen Grenze in Richtung Aleppo von Unbekannten entführt. Der Fahrer ihres Wagens wurde erschossen, ein Begleiter konnte entkommen. Beide Erzbischöfe haben ihren Amtssitz in Aleppo und sind für ihre Bemühungen um Dialog und Verständigung zwischen den Konfessionen und Religionen bekannt.

(pm – nv)

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20. April 2018, 11:28