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Kerzen in einer orthodoxen Kirche Kerzen in einer orthodoxen Kirche 

Griechenland: Große orthodox-katholische Konferenz

Zum ersten Mal sind Repräsentanten der offiziellen Kommission für den theologischen Dialog zwischen katholischer und orthodoxer Kirche und der verschiedenen regionalen Initiativen für diesen Dialog aus dem europäischen und nordamerikanischen Bereich gemeinsam versammelt.

Noch bis Donnerstag findet in der Orthodoxen Akademie in Kolymbari auf der griechischen Insel Kreta eine dreitägige Konferenz unter dem Titel „Crossroads of Theological Dialogues“ statt. Die Wiener Stiftung Pro Oriente trägt zusammen mit dem Johann-Adam-Möhler-Institut für Ökumenismus in Paderborn und der Orthodoxen Akademie die Initiative.

 

Aus dem Vatikan mit dabei: Kardinal Koch

 

Die Ko-Präsidenten der offiziellen katholisch-orthodoxen Dialogkommission, Kardinal Kurt Koch als Präsident des Päpstlichen Rates für die Einheit der Christen und Erzbischof Job als Repräsentant des Ökumenischen Patriarchats von Konstantinopel beim Weltkirchenrat, würdigten bei der Eröffnung am Dienstag den bahnbrechenden Charakter der Initiative.

Der Leiter des Johann-Adam-Möhler-Instituts, Johannes Oeldemann, schilderte zum Auftakt der Beratungen in Kolymbari, wie ihm bei der Vorbereitung eines Hauptvortrags vor diesem Gremium über die Zukunftsperspektiven des orthodox-katholischen Dialogs bewusst wurde, dass es eine Fülle von orthodox-katholischen Dialog-Initiativen unterschiedlicher Art gibt, aber keinerlei „Netzwerk“, das sie verbindet. Damals habe er angeregt, dass Pro Oriente die Verantwortlichen dieser Dialog-Initiativen an einem Tisch versammeln sollte, um einen Überblick über das ganze Spektrum des orthodox-katholischen Dialogs zu gewinnen und zugleich Fragen zu definieren, die bisher vernachlässigt wurden bzw. neue Aufgaben zu entdecken. 

 

Was wurde bisher vernachlässigt? Wo sollen die neuen Schwerpunkte liegen? 

 

Während der Dienstag in Kolymbari dem Erfahrungsaustausch galt, wurden am Mittwoch zentrale Fragen gestellt: Welche Themen muss der orthodox-katholische Dialog in den nächsten Jahren behandeln? Was wurde bisher vernachlässigt? Wo sollen die neuen Schwerpunkte liegen? Soll die Methode des Dialogs geändert werden?

In den Arbeitsgruppen gehen die Konferenzteilnehmer dann jene drei Fragen an, die über alle Sachthemen hinweg die orthodox-katholischen Dialoge prägen: Herausforderungen des Dialogs, die Methodenfrage und das Verhältnis von Theologie und Geschichte.

Am Donnerstag soll eine Strategie erarbeitet werden: Wie sieht es mit der Arbeitsteilung aus, damit nicht alle Dialog-Initiativen dieselben Themen beackern? Wie können der offizielle Dialog, die „offiziellen“ regionalen Kommissionen und die „inoffiziellen“ Initiativen, die Orte, an denen orthodox-katholische Begegnungen stattfinden - darunter Klöster wie Bose, Niederaltaich oder Chevetogne, akademische Zentren wie Fribourg oder Frankfurt-St. Georgen - in ein konstruktives komplementäres Verhältnis zueinander gebracht werden? 

 

Kreta hat in der orthodoxen Welt eine besondere Bedeutung

 

Die Orthodoxe Akademie von Kreta hat in der orthodoxen Welt - und darüber hinaus - eine besondere Bedeutung, weil sie eine der ersten orthodoxen Stätten der Erwachsenenbildung und des Dialogs war. Im Jahr 2016 wurde die Orthodoxe Akademie weltweit bekannt als Tagungsort der Panorthodoxen Synode. Aber schon seit vielen Jahren ist sie immer wieder Tagungsort internationaler kirchlicher Konferenzen, etwa auch des Weltkirchenrats.

(kap – sk)

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25. April 2018, 14:42