Immer noch flüchten viele Rohingya aus Myanmar. Immer noch flüchten viele Rohingya aus Myanmar. 

UNO-Vertreter: Weiterhin ethnische Säuberungen gegen Rohingya

Mehr als 700.000 Rohingya sind bereits aus Myanmar geflüchtet – und es werden immer mehr. Doch trotz anders lautender Versicherungen unternimmt die Regierung augenscheinlich nichts gegen den Exodus.

Im Myanmar schreiten die ethnischen Säuberungen gegen die Volksgruppe der Rohingya im Staat Rakhine fort. Das erklärte der UN-Vizegeneralsekretär für Menschenrechte, Andrew Gilmour, nach einem Besuch von Flüchtlingslagern in der Stadt Cox's Bazar in Bangladesch.  Seiner Auffassung nach fördert das Land aktiv die Flucht von Angehörigen dieser ethnischen Minderheit nach Bangladesch.

„Die ethnischen Säuberungen in Myanmar halten an. Die Regierung von Birma fährt fort, der Welt zu versichern, dass sie bereit für die Rückkehr der Rohingya sei, während die Sicherheitskräfte sie gleichzeitig weiterhin nach Bangladesch schicken“, sagte Gilmour. Er unterstreicht die zentrale Rolle der Armee und die völlige Abwesenheit der Regierung unter der Führung von Friedensnobelpreisträgerin Aung San Suu Kyi. Ihr wird vorgeworfen, nichts getan zu haben, um die Lage der Rohingya zu verbessern und weitestgehend eine Anti-Rohingya und Pro-Armee-Haltung eingenommen zu haben. Weitere 700.000 Personen sind in den letzten sechs Monaten nach Bangladesch geflüchtet und der Flüchtlingsstrom reißt nicht ab.

Die Armee beharrt darauf, dass die Militäroperationen in Folge der Angriffe Ende August 2017 begonnen wurden. Damals wurden verschiedene Ziele in Myanmar gleichzeitig angegriffen; eine Rebellengruppe, die sich für die Autonomie der Rohingya einsetzt, hatte die Verantwortung für die Aktionen übernommen. Der Gegenangriff der Polizei und der Armee führte dann zu der immer noch anhaltenden Fluchtbewegung.

(AdnKronos – nv)

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06. März 2018, 12:40