Immer wieder wird die christliche Minderheit in Indien Opfer von religiös motivierten Übergriffen Immer wieder wird die christliche Minderheit in Indien Opfer von religiös motivierten Übergriffen 

Indien: Christen wegen Beerdigung zusammengeschlagen

Weil die Familie ihre verstorbene zweijährige Tochter auf ihrem Grundstück begraben wollte, wurde sie von ihren hinduistischen Nachbarn angegriffen und ihr Haus niedergebrannt.

In Orissa, einer Region an der Ostküste Indiens, eskalierte ein Streit um eine Beerdigung, wie die Nachrichtenagentur fides berichtet. Ende Februar verstarb dort im Dorf Tangaguda die zweijährige Tochter einer christlichen Familie. Die Familie wollte ihre Tochter auf dem eigenen Grundstück begraben, doch die anderen Dorfbewohner waren dagegen und forderten, das Mädchen solle außerhalb des Dorfes beerdigt werden. In Tangaguda leben 35 hinduistische und drei christliche Familien.

Als das Mädchen dennoch auf dem eigenen Grundstück begraben wurde, sollte der Vater 5000 Rupien – etwa 62 Euro - Strafe zahlen. Außerdem drangen rund 30 Hindu-Extremisten auf das Grundstück, wo sie den Christen und seine zwölfjährige Tochter zusammenschlugen. Auch die zur Hilfe geeilten Nachbarn wurden niedergeschlagen, nur die Ehefrau konnte fliehen. Die Verletzten mussten im Krankenhaus behandelt werden. Das Haus brannte vollständig nieder. Der protestantische Pastor, der für die Gemeinde verantwortlich ist, zeigte den Vorfall bei der Polizei an und versucht den Angaben nach zwischen den beteiligten Parteien zu vermitteln.

In Indien kommt es immer wieder zu gewalttätigen Auseinandersetzungen zwischen Hindus und Christen. Der in Orissa tätige katholische Priester Manoj Kumar Nayakerinnert lobte in diesem Zusammenhang die Christen in Orissa; sie hätten einen lebendigen Glauben und seien Vorbilder für die Christen in ganz Indien. Die Christen wollten in Harmonie und Frieden leben und gerieten als unschuldige Opfer in Auseinandersetzungen.

(fides - nv)

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05. März 2018, 14:25