In Kapstadt zunehmend eine Mangelware: Wasser In Kapstadt zunehmend eine Mangelware: Wasser 

Südafrikas Kirche kritisiert Krisenmanagement bei Wassernotstand

Südafrikas katholische Kirche hat die Politiker des Landes für deren gegenseitige Schuldzuweisungen während des aktuellen Wassernotstands in Kapstadt kritisiert.

Dieses Verhalten sei „inakzeptabel“ und gefährde das Gemeinwohl, sagte Pfarrer Peter-John Pearson am Samstag der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA).

„Es ist jetzt Zeit für Zusammenarbeit und gegenseitige Hilfe, nicht für Schuldzuweisungen und politisches Punktsammeln“, so der Leiter des Parlamentsbüros der Südafrikanischen Bischofskonferenz. Die Krise zum Stimmenfang zu nutzen, helfe niemandem weiter.

Südafrikas Parlamentssitz erlebt derzeit die schlimmste Dürre seit 110 Jahren. Sollte der Pegel in den Trinkwasserspeichern der Millionenmetropole weiter sinken, plant die Stadtregierung, den Haushalten in 72 Tagen die Wasserversorgung abzustellen. Im Zuge der Notversorgung stünden danach jedem Bewohner täglich nur noch 25 Liter aus Kanistern zu. Aktuell ist die tägliche Wassermenge pro Person auf 50 Liter rationiert.

Uneinigkeit herrscht darüber, wer die Krise zu verantworten hat. In den vergangenen Tagen kam es wiederholt zu gegenseitigen Vorwürfen zwischen der Regierungspartei, dem Afrikanischen Nationalkongress (ANC) und Kapstadts Stadtregierung unter der oppositionellen Demokratischen Allianz (DA).

Seelsorger Pearson vermutet, dass sich die Wasserkrise auch auf die Wahlen nächstes Jahr auswirken könnte. „Im gegenwärtigen politischen klima fürchten sich die Leute nicht mehr davor, mit ihren Füßen abzustimmen. Nur weil eine Partei derzeit ein klares mandat hat, heißt das nicht, dass ihr erneut die breite Unterstützung sicher ist.“ 

(kna - pr)

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03. Februar 2018, 13:55