Aschermittwoch in Indien Aschermittwoch in Indien 

Indien: Christen dürfen Wahlempfehlung gegen Hindu-Nationalisten abgeben

Indiens Wahlkommission hat Christen vom Vorwurf freigesprochen, durch ihren Aufruf gegen hindunationalistische Kandidaten gegen das Wahlrecht verstoßen zu haben.

Der „Rat der Kirche der Baptisten in Nagaland“ hatte vor den anstehenden Wahlen in dem mehrheitlich baptistischen Bundesstaat aufgerufen, nicht die nationalistische Indische Volkspartei (BJP) zu wählen. Christen und andere religiöse Minderheiten seien seit der Machtübernahme der BJP vor vier Jahren „schlimmsten Verfolgungen“ ausgesetzt.

Der Appell der Baptisten habe keine „direkte Auswirkung auf das Wahlverfahren und die Durchführung der Wahl“, zitiert der asiatische Pressedienst Ucanews aus der Entscheidung der Wahlkommission. Nagaland wählt am 27. Februar ein neues Landesparlament. Die BJP von Premierminister Narendra Modi ist der politische Arm der militanten Hindu-Nationalisten, die Indien zu einem hinduistischen Gottesstaat machen wollen.

Die Entscheidung der Wahlkommission zugunsten der Baptisten ist nach Ansicht politischer Beobachter in Indien richtungsweisend für die kommenden Wahlkämpfe. In diesem Jahr stehen in acht Bundesstaaten Landtagswahlen an, darunter auch die drei mit christlicher Bevölkerungsmehrheit Nagaland, Mizoram und Meghalaya. Die BJP regiert bereits in 18 von 29 Bundesstaaten. Im Frühjahr 2019 finden Wahlen zum indischen Parlament statt.


(kna / ucanews – pr)
 

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16. Februar 2018, 09:17