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Heiligenstatue vor einem orthodoxen Kloster in Russland Heiligenstatue vor einem orthodoxen Kloster in Russland 

Georgien: „Geschichte der Religion“ als Schulfach?

Die Regierung in Tiflis überlegt, in den öffentlichen Schulen ein Wahlfach „Geschichte der Religion“ einzuführen.

Nach Angaben des Bildungsministers solle das Fach in allen Schulstufen angeboten werden, berichtet die Stiftung Pro Oriente unter Berufung auf ein Internetportal. Der georgische Katholikos-Patriarch Ilia II. hatte im Dezember 2017 in einer Predigt gefordert, dass die Geschichte der Religion und Fragen der Spiritualität im Lehrplan der Schulen
behandelt werden sollten.

Von einem Religionsunterricht nach deutschem oder österreichischem Vorbild wäre das georgische Fach allerdings weit entfernt. Wie in den anderen Nachfolgestaaten der Sowjetunion ist auch in Georgien der Widerstand gegen die Einführung auch nur eines „Religionskunde“- Unterrichts an den Schulen hartnäckig. Das 1918 proklamierte leninistische Prinzip der „Trennung des Staates von der Kirche und der Schule von der Kirche“ prägt nach wie vor das Bewusstsein auch in der Pädagogik.

Auch im Schulsystem der Russischen Föderation gibt es nur das Wahlfach „Grundlagen religiöser Kulturen und säkularer Ethiken“. Inwieweit dieses Fach an den Schulen angeboten wird, hängt weitgehend von der Interessenlage der führenden Politiker ab. Nach neuesten Angaben nehmen etwa in St. Petersburg 33 Prozent der Schüler an dem Unterricht teil.

(kap)
 

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06. Februar 2018, 08:23