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Koptenpapapst Tawadros II. bei der Weihnachtsmesse in Kairo Koptenpapapst Tawadros II. bei der Weihnachtsmesse in Kairo 

Weihnachten in den Ostkirchen unter großen Sicherheitsvorkehrungen begangen

Unter teils enormen Sicherheitsvorkehrungen haben die orthodoxen Christen im Nahen Osten und weltweit am Wochenende das Weihnachtsfest gefeiert. In den östlichen Kirchen, darunter auch mit der katholischen Kirche unierte, wird es nach dem alten, julianischen Kalender 13 Tage nach dem Weihnachtsdatum der westlichen Christenheit begangen.

Mit großem Polizeischutz feierten die orthodoxen Kopten in Ägypten in der Nacht zu Sonntag erstmals in ihrer neuen Kathedrale östlich von Kairo einen festlichen Weihnachtsgottesdienst. An der vom koptischen Papst Tawadros II. zelebrierten Messe, die vom ägyptischen Staatsfernsehen übertragen wurde, nahm auch Präsident Abdel Fattah al-Sisi teil. Die provisorische Einweihung des Gotteshauses bezeichnete er als eine Botschaft des Friedens, der Sicherheit und der Liebe an die ganze Welt.

Der erst zur Hälfte fertiggestellte Bau liegt rund 45 Kilometer von Kairo entfernt in Ägyptens neuer Verwaltungshauptstadt New Cairo. Die Kathedrale mit dem Namen Christi Geburt soll Platz für 8.000 Gläubige bieten und wird damit zur größten Kirche des Nahen Ostens. Aus Angst vor Terrorattentaten hatten die ägyptischen Sicherheitsbehörden den Schutz für Kirchen massiv verstärkt. Al-Sisi hatte den Bau des neuen Gotteshauses nach einem schweren Anschlag auf die Kairoer Markus-Kathedrale im Dezember 2016 mit 25 Toten angeordnet.

Der russisch-orthodoxe Patriarch Kyrill hielt in der Nacht zum Sonntag einen Gottesdienst in der Moskauer Christ-Erlöser-Kathedrale. Daran nahm auch Regierungschef Dmitri Medwedew teil. Russlands Präsident Wladimir Putin feierte Weihnachten in seiner Heimatstadt St. Peterburg, in der Kirche St. Simeon und Anna, in der sein Vater getauft worden war. In seiner Weihnachtsbotschaft würdigte er den Anteil der russisch-orthodoxen Kirche für Frieden und Zusammenhalt in der Gesellschaft. Kritiker werfen Russlands Kirche eine zu große Staatsnähe vor.

Papst Franziskus hatte den orthodoxen Christen und den Katholiken der orientalischen Kirchen ein frohes Weihnachtsfest gewünscht. Bei seinem Angelus-Gebet am Samstag auf dem Petersplatz grüßte er insbesondere die koptischen Christen Ägyptens und ihr Oberhaupt, Papst Tawadros II. Die Geburt des Herrn möge eine Quelle neuer geistlicher Kräfte und weiterer Gemeinschaft unter den Christen werden, sagte Franziskus.

(kap - cs)

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07. Januar 2018, 14:17