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Bischöfe und Priester in Tansania Bischöfe und Priester in Tansania 

Tansania: Konflikt zwischen Religionsführern und Regierung

In Tansania ist ein Streit zwischen Regierung und Religionsführern ausgebrochen, nachdem mehrere Geistliche die Missstände im Land angeprangert hatten.

Die Regierung drohte daraufhin damit, Kirchen zu schließen, sollten sie sich weiter in politische Angelegenheiten einmischen. Politiker, Menschenrechtler und Religionsvertreter äußerten am Wochenende Kritik an der Staatsführung in Dodoma.

„Es ist ein deutlicher Unterschied, ob man sich politisch engagiert oder nur seine Meinung kundtut“, zitierte die Tageszeitung „The Citizen“ vom Samstag den Vorsitzenden von Tansanias „Koalition zur Verteidigung der Menschenrechte“, Onesmo Olengurumwa. Der Generalsekretär des Islamischen Rats Tansanias, Sheikh Issa Ponda, sprach von einer „Schmutzkampagne“ gegen Geistliche. Kirchen seien in der moralischen Pflicht, die Regierung auf Fehler hinzuweisen.

Repression bei Kritik

Ein Politikprofessor der Universität Daressalam, Bakari Mohammed, prangerte Repressionen gegen Kritiker an: „Es überrascht, dass es nur zu Drohungen und Warnungen kommt, wenn der Staat kritisiert wird - und nicht, wenn dieselben religiösen Institutionen dem Staat zujubeln und ihn loben.“ Unterstützung für die Kirchen kam auch von Oppositionspolitikern und Vertretern der Regierungspartei Chama Cha Mapinduzi (CCM).

Am Donnerstag hatte sich Tansanias Innenminister Project Rwegasira an Kirchenführer gewandt und diese davor gewarnt, die Kanzel zu nutzen, um „Politik zu betreiben“. Sollten sich Kirchen nicht auf ihre Kernaufgabe konzentrieren, drohe die Schließung von Gotteshäusern. Zuvor hatten mehrere Geistliche Medienberichten zufolge in ihren Weihnachtspredigten auf Missstände in der ostafrikanischen Nation verwiesen.

(kna – pr)

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30. Dezember 2017, 14:29