Immer mehr Kongolesen wollen ihren Langzeit-Präsidenten Kabila nun ernstlich loswerden Immer mehr Kongolesen wollen ihren Langzeit-Präsidenten Kabila nun ernstlich loswerden 

Kongo: Blutige Proteste gegen Langzeit-Präsident Kabila

In der Demokratischen Republik Kongo ist es im Zuge von Protesten gegen Präsident Joseph Kabila offenbar zu blutigen Auseinandersetzungen vor einer Kirche gekommen.

Örtlichen Medienberichten zufolge starben zwei Menschen, als Sicherheitskräfte Gottesdienstbesucher vor einer Kirche in Matonge, einem Stadtteil von Kinshasa, auseinandertrieben. Zuvor hatten Vertreter der katholischen Kirche und der Opposition zu friedlichen Protesten gegen die Regierung aufgerufen. Diese verbot jegliche Demonstrationen und ließ unter Verweis auf die öffentliche Sicherheit das Internet sowie SMS-Dienste sperren.

Nach Angaben der deutschen Katholischen Nachrichten-Agentur KNA berichtete das Internetportal „Actualite.CD" unter Berufung auf Augenzeugen, die Gläubigen hätten die Kirche nach dem Gottesdienst gemeinsam verlassen, um friedlich zu protestieren. Die Polizei habe gewaltsam eingegriffen und unter anderem Tränengas eingesetzt und Schüsse abgegeben.

Im Kongo regiert Langzeit-Präsident Kabila seit einem Jahr ohne Mandat des Volkes. Nach zwei Amtszeiten hätte er eigentlich am 16. Dezember 2016 seinen Platz räumen müssen. Eine Kandidatur für eine dritte Amtszeit ist in der Verfassung nicht vorgesehen.

Kirchliche Aktivisten hatten mit dem nun geplanten Protest an den Jahrestag der Unterzeichnung des sogenannten Silvesterkompromisses erinnern wollen, der im vergangenen Jahr mit Hilfe der katholischen Bischöfe des Landes ausgehandelt worden war. Er sah Wahlen für 2017 vor, die jedoch nicht stattfanden. Neuer Termin soll der 23. Dezember 2018 sein.

(kap - gs)

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31. Dezember 2017, 15:26