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Am Petersplatz, vor dem Welttreffen für Geschwisterlichkeit Am Petersplatz, vor dem Welttreffen für Geschwisterlichkeit  (ANSA)

Welttreffen für Geschwisterlichkeit: Kardinal Parolin verteidigt Dialog

Der vatikanische Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin hat erneut eindringlich für Dialog geworben. Zwar sei es „mühsam“, zeitaufwändig und oft „undankbar“, Dialogfäden anzuknüpfen.

Das sagte die Nummer Zwei im Vatikan an diesem Samstag bei der Eröffnung eines Welttreffens über menschliche Geschwisterlichkeit in Rom. „Aber diese Arbeit für einen Dialog ist das Edelste, was man für die menschliche Gemeinschaft tun kann, auf örtlichem wie auf internationalem Niveau.“

Kardinal Parolin ging nicht ausdrücklich auf die Friedensbemühungen des Vatikan im Ukraine-Krieg ein. Ein Sondergesandter von Papst Franziskus, der italienische Kardinal Matteo Zuppi, hat vor ein paar Tagen in Kyiv vorgesprochen, um Möglichkeiten für eine künftige Friedenslösung auszuloten, und plant auch einen entsprechenden Besuch in Moskau. Die Friedensmission stößt in der Ukraine und im Westen stellenweise auch auf Kritik. Im Vatikan wird hingegen darauf hingewiesen, dass alle Päpste der letzten hundert Jahre sich in vergleichbaren Fällen um Frieden und Ausgleich bemüht hätten.

„Zeichen der Hoffnung für die Welt“

Parolin nannte das erste „Welttreffen über menschliche Geschwisterlichkeit“ ein „Zeichen der Hoffnung für die Welt“. Es gehe um „die Zusammenarbeit unter den Staaten, die Bekräftigung des Primats des Rechts über die Gewalt und den Einsatz für integrale menschliche Entwicklung“.

Kardinal Parolin (l.) mit einem italienischen Kurien-Erzbischof
Kardinal Parolin (l.) mit einem italienischen Kurien-Erzbischof

Das Welttreffen wurde von der vatikanischen „Fratelli tutti“-Stiftung organisiert, benannt nach der letzten Enzyklika des Papstes. Es mündet am Samstagnachmittag in eine Kundgebung auf dem Petersplatz. Daran werden Nobelpreisträger, Künstler und junge Leute aus der ganzen Welt teilnehmen.

Wenn sich ukrainische und russische Jugendliche die Hände reichen

Der Vorsitzende der „Fratelli tutti“-Stiftung, Kardinal Mauro Gambetti, kündigte am Samstag gegenüber Radio Vatikan an, dass sich bei der Kundgebung am Samstag Jugendliche aus der Ukraine und aus Russland die Hände reichen werden. „Eine Umarmung, um in den Gewissen der Menschen das Wort Geschwisterlichkeit wieder zum Leben zu erwecken.“ Gambetti wird bei der Veranstaltung am Samstagnachmittag den Papst vertreten, der wegen seines Krankenhausaufenthaltes am Kommen gehindert ist.

(vatican news – sk)

 

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10. Juni 2023, 13:42