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Erzbischof Gabriele Giordano Caccia, Ständiger Beobachter des Heiligen Stuhls bei den Vereinten Nationen in New York Erzbischof Gabriele Giordano Caccia, Ständiger Beobachter des Heiligen Stuhls bei den Vereinten Nationen in New York 

Heiliger Stuhl: Rassismus gegenüber Migranten bereitet Sorge

Rassismus und rassistische Vorurteile gegenüber Migranten und Flüchtlingen bereiten dem Vatikan Sorge. Das hat der Ständige Beobachter des Heiligen Stuhls bei den Vereinten Nationen in New York, Erzbischof Gabriele Giordano Caccia, erklärt. Der Diplomat äußerte sich bei einer Gedenkveranstaltung der UN-Generalversammlung zum Internationalen Tag für die Beseitigung der Rassendiskriminierung am Dienstag in New York (Ortszeit).

In seinem Statement verurteilte Caccia Rassismus und Rassendiskriminierung zugleich deutlich: „Rassismus beruht auf der verzerrten Überzeugung, dass eine Person einer anderen überlegen ist, und steht in krassem Gegensatz zu dem grundlegenden Prinzip, dass ,alle Menschen frei und gleich an Würde und Rechten geboren sind'". Der internationalen Gemeinschaft sei es bisher nicht gelungen, Rassismus auszurotten. „Es ist, als wäre er ,ein Virus, der leicht mutiert , anstatt zu verschwinden, im Verborgenen weiter lauert`", zitierte der Diplomat aus Papst Franziskus' Schreiben „Fratelli tutti". Rassismus sei nach wie vor „eine Plage in unseren Gesellschaften und führt zu dem, was Papst Franziskus eine ,Krise der zwischenmenschlichen Beziehungen' nennt".

Offenen und verborgenen Rassismus bekämpfen

Erzbischof Caccia rief alle Regierungen auf, Gesetze zu erlassen, um gegen offenen Rassismus vorzugehen. Es gebe jedoch auch eher verborgenen Rassismus, der sich etwa durch Benachteiligung äußere und „manchmal sogar auf institutioneller Ebene" vorkomme. In diesem Zusammenhang rief der Vertreter des Heiligen Stuhls - ganz im Sinne von Papst Franziskus - zu einer Kultur der Begegnung, die alle Menschen anerkennt, auf.  Ähnlich äußerte er sich auch mit Blick auf Diskriminierung gegenüber Migranten und Flüchtlingen. Es gelte, von einer „Haltung der Abwehr und der Angst" hin zu einer „Haltung, die auf einer Kultur der Begegnung basiert" zu kommen. Nur so sei es möglich, „eine bessere, gerechtere und geschwisterlichere Welt aufzubauen".

Hintergrund

Im Jahr 1966 riefen die Vereinten Nationen den 21. März zum „Internationalen Tag zur Überwindung von rassistischer Diskriminierung“ aus. Anlass dafür war das Massaker von Sharpeville (Südafrika): Am 21. März 1960 gingen dort tausende Menschen auf die Straße, um gegen die Pass-Gesetze des Apartheid-Regimes zu demonstrieren. Die Situation eskalierte und die Polizei eröffnete das Feuer auf die Menge. 69 Menschen starben, mehr als 180 Personen wurden verletzt. Der Tag ging als „Massaker von Sharpeville“ in die Geschichte ein. Weltweit wird seitdem der Opfer von Sharpeville gedacht und in zahlreichen Aktionen gegen Rassismus mobil gemacht.

(vatican news/pm - sst)

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22. März 2023, 13:52