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Kardinal Koch: „Christen und Juden lernen aus Unterschieden"

Der vatikanische Ökumene-Beauftragte, Kardinal Kurt Koch, sieht den christlich-jüdischen Dialog auf einem guten Weg. „Für uns Christen ist das Judentum jene Religion, die uns am nächsten steht“, sagte er am Donnerstagabend in Trier.

In den vergangenen Jahrzehnten habe sich in dem Dialog viel Positives ergeben. Koch sprach von einer guten Zusammenarbeit und einer intensiven Freundschaft zwischen Juden und Katholiken.

„Christen und Juden sind herausgefordert, gerade dort voneinander zu lernen, wo sie sich am Tiefsten voneinander unterscheiden“, sagte Koch. Von jüdischer Seite werde weniger Wert auf religiös-theologische Dimensionen gelegt, sondern mehr „auf die kulturellen und ethischen, sozialen und politischen Anliegen in der Hoffnung auf eine gute Zusammenarbeit und auf eine gemeinsame Abwehr von Antisemitismus“, sagte der Ökumene-Beauftragte.

Erschreckendes Anwachsen antisemitischer Strömungen

Dieser Fokus sei verständlich, da in verschiedenen europäischen Ländern und auch in Deutschland „ein erschreckendes Anwachsen an antisemitischen Strömungen festgestellt werden muss“, so der Kardinal. Die katholische Kirche sei im Kampf gegen Antisemitismus ein verlässlicher Partner. Papst Franziskus betone unermüdlich, dass man unmöglich Christ und Antisemit sein könne, so Koch.

Der Schweizer Theologe sprach bei einer Festveranstaltung zum neu eingerichteten Studiengang „Interreligiöse Studien“ zu Judentum, Christentum und Islam an der Theologischen Fakultät in Trier. Unter anderen nahmen auch der Trierer Bischof Stephan Ackermann und der rheinland-pfälzische Landesrabbiner David Schwezoff an der Veranstaltung teil.

(kna – pr)

 

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27. Januar 2023, 12:26