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Kardinal Krajewski, hier bei einem jüngeren Hilfseinsatz in der Ukraine Kardinal Krajewski, hier bei einem jüngeren Hilfseinsatz in der Ukraine 

Päpstliche Obdachlosenhilfe: Alles ausgeben für die Armen

Sein Job ist es, so viel Geld wie möglich auszugeben, und zwar für Arme und Obdachlose: Im Gespräch mit Radio Vatikan berichtet der päpstliche Almosenmeister Kardinal Konrad Krajewski über die Armenfürsorge rund um den Petersplatz und Menschen, die manchmal auch keine Hilfe möchten.

Amedeo Lomonaco und Anne Preckel – Vatikanstadt

In der Nacht zum vergangenen Freitag war ein deutscher Obdachloser unter den Kolonnaden am Petersplatz verstorben. Anlässlich seines Todes betete Papst Franziskus für den Mann und alle Obdachlosen, auch an diesem Sonntag beim Angelus gedachte der Papst dem Toten.

Papst betet für deutschen Obdachlosen

Auch Kardinal Krajewski hat der Tod von Burkhard Scheffler, den das Dikasterium für Nächstenliebe oft versorgte, getroffen. Der 61-Jährige, der gesundheitliche Probleme hatte, habe zuletzt den ihm vom Vatikan angebotenen warmen Schlafplatz ausgeschlagen, Kälte und Regen hatten seinen Zustand verschlechtert. Unter den Obdachlosen rund um den Petersplatz gebe es immer auch Menschen, die nicht betreut werden wollten, so Krajewski.

„Wir können nur helfen, wenn sie uns erlauben, ihnen zu helfen. Es tut mir sehr leid, aber es war seine Entscheidung, und wir konnten nichts mehr tun. Noch in der Nacht, bevor er sich schlafen legte, kamen Freiwillige vorbei und boten alle möglichen Dienste an. Die Ärzte hatten uns gesagt, dass er Diabetiker sei“, so der päpstliche Sozialbeauftragte über den Tod Schefflers.

Tägliche konkrete Hilfe

Der 1961 in Deutschland geborene Mann lebte in Rom schon länger auf der Straße und war für viele Vatikanmitarbeiter ein bekanntes Gesicht. Kardinal Konrad Krajewski verweist im Interview mit Radio Vatikan auf die Hilfsangebote des Vatikans für Bedürftige und Obdachlose:

„Vom Papst und den Strukturen in der Vatikanstadt kommen jeden Tag konkrete Hilfen und tägliche Unterstützung für diese armen Menschen ohne Zuhause. Wir helfen im Namen des Heiligen Vaters allen Armen, ohne um Dokumente zu bitten, ohne etwas zu verlangen. Wir heißen sie in unseren Vatikaneinrichtungen willkommen, angefangen beim Palazzo Migliori und dem Zentrum an der Via dei Penitenzieri bis hin zu den Mutter Teresa-Schwestern im Vatikan.“

Obdachlosen nachts am Petersplatz
Obdachlosen nachts am Petersplatz

Medizinische Versorgung und mehr

Unter den Kolonnaden am Petersdom würden pro Monat zudem rund 1.000 Bedürftige medizinisch versorgt.

„Dort gibt es 50 Ärzte, die aus den verschiedenen Krankenhäusern Roms kommen: Es gibt Experten und Ärzte aller Fachrichtungen. Im Oktober haben wir 22.000 Euro allein für Medikamente ausgegeben: aber es ist Geld, das im Sinne des Evangeliums ausgegeben wird. Selbst wenn wir mehr Geld ausgeben müssen, werden wir das tun. Und unsere Armen gehen mit einem Rezept aus der Ambulanz zur Vatikan-Apotheke und bekommen dort ihre Medikamente, ohne dafür zu bezahlen: alles ist kostenlos.“

Auch gebe es unter den Kolonnaden Duschen, Frisöre und andere Dienste für Obdachlose. Aufgrund der Kälte und des Regens würden aktuell vor allem Schlafsäcke und Regenschirme benötigt, auch könnten spendierte warme Getränke Krankheiten abwenden, die mit der Kälte einhergingen, ruft Krajewski Passanten auf, sich einzubringen: „Es muss uns immer wehtun, wenn wir draußen Menschen schlafen sehen: Wir müssen Tränen haben; wenn sie nicht da sind, dann ist etwas mit uns nicht in Ordnung.“

Alles für einen guten Zweck

„Meine Aufgabe ist es, das Wohltätigkeitskonto des Heiligen Vaters zu leeren, dieses Konto muss leer sein. Und darum bemühe ich mit vollem Einsatz.“

Seine Aufgabe als Almosenbeauftragter des Papstes definiert der aus Polen stammende Kirchenmann so: „Meine Aufgabe ist es, das Wohltätigkeitskonto des Heiligen Vaters zu leeren, dieses Konto muss leer sein. Und darum bemühe ich mit vollem Einsatz.“

(vatican news – pr)

 

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27. November 2022, 14:11