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Der serbisch-orthodoxe Patriarch Porfirije auf einem Archivbild Der serbisch-orthodoxe Patriarch Porfirije auf einem Archivbild 

Serbien/Vatikan: Patriarch Porfirije empfängt Kardinal Koch

Der serbisch-orthodoxe Patriarch Porfirije hat an seinem Amtssitz in Belgrad den Schweizer Kardinal Kurt Koch empfangen. Die beiden sprachen über eine verstärkte Zusammenarbeit zwischen der Orthodoxen und Katholischen Kirche und über gemeinsame gesellschaftliche Herausforderungen.

Wie aus einer anschließenden Mitteilung des Belgrader Patriarchats hervorgeht, zeigte sich der Patriarch dankbar für die Position des Heiligen Stuhls im Blick auf den Kosovo. Die mehrheitlich albanisch besiedelte frühere serbische Provinz Kosovo war nach dem Krieg von 1998/99 und Jahren der UNO-Verwaltung 2008 unabhängig geworden. Serbien erkennt den Kosovo als Staat nicht an; der Heilige Stuhl bislang auch nicht. Kosovo-Metohija ist das Herzstück beziehungsweise Kernland der Serbisch-orthodoxen Kirche.

Patriarch Porfirije hatte den Angaben zufolge bei der Begegnung auch seine früheren Treffen mit dem Papst angesprochen. Dreimal war er Franziskus persönlich begegnet, unter anderem beim Weltfriedenstreffen 2016 in Assisi.

Vortrag über Konzil von Nizäa

Kardinal Koch ist im Auftrag des Papstes nach Serbien gereist. Im Rahmen des mehrtägigen Besuchs traf er auch mit dem Belgrader katholischen Erzbischof Stanislaw Hocevar und dem katholischen Klerus der Erzdiözese Belgrad zusammen.

Weiters hielt er einen Vortrag zum „1700. Jahrestag des ersten ökumenischen Konzils von Nizäa“. Mittwochabend stand er in der Belgrader Mariä-Himmelfahrt-Kathedrale einer Eucharistiefeier vor.

Papst lässt dem Patriarchen danken

Der vatikanische „Ökumene-Minister“ überbrachte Patriarch Porfirije Grüsse von Papst Franziskus und vor allem auch dessen Dank für die Predigt des Patriarchen bei der Weihe der renovierten und wiedereröffneten Nikolaus-Kathedrale in Vukovar (Kroatien).

Vergebung und Versöhnung

Der serbisch-orthodoxe Patriarch hatte bei dem Gottesdienst Mitte Oktober zur Versöhnung und Vergebung zwischen Serben und Kroaten aufgerufen. Sein Gebet gelte allen unschuldigen Opfern des Krieges. Er bete gleichermaßen für Serben wie Kroaten und rufe alle auf, sich ihm anzuschliessen. „Vor Gott sind alle Menschen gleich, egal welcher Religion und welcher Nation sie angehören“, so der Patriarch wörtlich. – Die Region um Vukovar an der Grenze zu Serbien war eines der stärksten umkämpften Gebiete während des kroatischen Unabhängigkeitskriegs (1991-1995).

An der Begegnung zwischen dem Patriarchen und Kardinal Koch nahmen vonseiten des Belgrader Patriarchats unter anderem der Montenegrinische Metropolit Joanikije und Bischof Irinej (Novi Sad) teil. Kardinal Koch kam in Begleitung von Erzbischof Hocevar.

(kap - cs)

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30. Oktober 2022, 13:32