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Vatikan-Lebensschützer betet für Archie

Der Präsident der Päpstlichen Akademie für das Leben, Erzbischof Vincenzo Paglia, reagiert betroffen auf den Tod von Archie. Der Zwölfjährige, der seit einem Unfall im April im Koma lag, starb am Samstag in London, nachdem die Ärzte seine lebenserhaltenden Apparate abgeschaltet hatten.

„Ich bete für Archie Battersbee und seine Familie“, teilte Erzbischof Paglia auf Twitter mit. „Wenn es ein Gericht ist, das über das Leben eines Menschen befindet, dann ist das eine Niederlage für die Menschlichkeit.“

Archies Eltern hatten den Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte in Straßburg eingeschaltet, nachdem britische Gerichte eine Verlegung des hirntoten Jungen in ein Hospiz abgelehnt hatten. Doch die Straßburger Richter lehnten am letzten Mittwoch ein Eingreifen in den Fall ab. Sie verwiesen dabei auf die Erklärung eines britischen Gerichts, dass eine Fortsetzung der Beatmung nicht in Archies Interesse sei. Nun sind die Eltern aus Essex, deren Einsatz auch international viel Aufmerksamkeit erregt hat, mit ihrem Anliegen, Archie am Leben zu halten, gescheitert.

Bei jedem Schritt die Würde des Menschen anerkennen

Auch die katholische Kirche in Großbritannien reagiert mit Erschütterung auf den Fall Archie. Zwar sei anzuerkennen, dass es Situationen gebe, „in denen medizinische Behandlung zur Lebenserhaltung nicht mehr notwendig ist und in denen es keine Hoffnung auf Genesung gibt“. Das erklärte der britische Familien-Bischof John Sherrington am Freitag. Doch „sollten herkömmliche Behandlung und Pflege immer entsprechend der Verfassung des Patienten angeboten werden“, so der Weihbischof von Westminster.

„Jeder Schritt muss die intrinsische Würde jedes Menschen, der nach dem Bild und Gleichnis Gottes geschaffen wurde, anerkennen. In diesem Moment des Abschieds ist es wichtig, Archie und seine Eltern voller Mitgefühl zu begleiten.“ Er halte es für wichtig, dass Eltern und Mitarbeitende im Gesundheitswesen leichter zu Absprachen fänden, ohne dass Gerichte eingeschaltet werden müssten.

(vatican news – sk)
 

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07. August 2022, 10:26