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Kardinal Czerny: Mehr Mut in Sachen Klima und Biodiversität

Es hat lange gedauert, weil ein tiefgründiger Dialog stattgefunden hat. So hat Kardinal Michael Czerny, Präfekt des vatikanischen Entwicklungs-Dikasteriums an diesem Donnerstag begründet, weshalb der Heilige Stuhl erst jetzt das Pariser Abkommen unterschrieben habe. Czerny äußerte sich bei Vorstellung der Botschaft des Papstes anlässlich des katholischen Welttags der Schöpfung am 1. September.

Mario Galgano – Vatikanstadt

Der Kardinal antwortete bei Vorstellung der Papstbotschaft auf die Frage eines Journalisten, der nach der Unterzeichnung des Pariser Abkommens durch den Heiligen Stuhl fragte. Es habe eine komplexe Vertiefung über das Ökologie-Abkommen gegeben, was für einen Kleinstaat viel Zeit und Mühe bedeute, gab auch Vatikan-Sprecher Matteo Bruni zu bedenken. Das Abkommen wurde 2015 in der französischen Hauptstadt erstellt, der Heilige Stuhl unterzeichnete es allerdings erst vor wenigen Tagen.

Zum Nachhören - was Kardinal Czerny sagte

Umweltbeauftragter der Laudato si-Bewegung

Kardinal Czerny kündigte bei der Pressekonferenz am Donnerstag an, dass die Laudato Si-Bewegung einen Umweltbeauftragten ernannt habe. Es handelt sich um John Mundell, einen Umwelt-Experten, der bereits mit der katholischen Fokolar-Bewegung zu dem Thema beraten hat. Nun soll der Experte die Ziele der Umweltenzyklika begleiten, informierte Kardinal Czerny. Wörtlich sagte er:

„Besorgt über unseren rücksichtslosen Umgang mit der Natur ruft Papst Franziskus auf den diesjährigen Gipfeltreffen Cop27 und Cop15 zum Klimawandel und zur biologischen Vielfalt zu einem entschlosseneren Handeln aller Nationen auf. In Bezug auf Cop27 schließt sich Papst Franziskus wieder mit Wissenschaftlern zusammen, um weiterhin das Ziel zu verfolgen, den Temperaturanstieg im Rahmen des Pariser Abkommens auf 1,5 Grad Celsius zu begrenzen. Die Temperatur auf dem Planeten ist bereits um 1,2 Grad Celsius gestiegen, aber jeden Tag kommen neue Projekte hinzu - Projekte für fossile Brennstoffe beschleunigen unser Rennen in Richtung dem Abgrund entgegen. Genug ist genug.“

Schutz der Arten muss verankert werden

Daher müsse „jede neue Verwertung und Förderung von Kohle, Erdöl und Gas unverzüglich eingestellt werden“, so der Kardinal weiter. Dies müsse aber auf faire Weise geschehen. Der Übergang zu umweltfreundlichen Alternativen müsse für die Arbeitnehmer in diesen Sektoren in besonderer Weise betrachtet werden. Nach Ansicht von Czerny ist die vorgeschlagene Nichtverbreitung von fossilen Brennstoffen eine große Hoffnung. Das sei die Stärke des Pariser Abkommen, das jedoch auch Ergänzungen und Stärkungen brauche. Viele katholische Einrichtungen seien bereits jetzt schon von fossilen Brennstoffen unabhängig und strebten eine klimaneutrale Politik an, erwähnte er weiter. Czerny:

„Was die biologische Vielfalt betrifft, so hat der Papst die Notwendigkeit eines neuen Abkommens der Vereinten Nationen unterstrichen, das der Zerstörung von Ökosystemen und dem Aussterben von Arten vorbeugen soll. Mindestens die Hälfte der Erde und der Ozeane muss bis 2030 zum Schutzgebiet erklärt werden, und die zerstörten Ökosysteme müssen wiederhergestellt werden. Der Papst beschwört die großen Erdöl-Unternehmen – aber auch im Bereich des Bergbaus, der Forstwirtschaft, der Immobilien und der Agrarindustrie - die Rechte der Bürger stets zu verteidigen. Diese Unterstützung gilt auch für die indigenen Völker und lokalen Gemeinschaften.“

Er freue sich, sagte der Kardinal, dass das Dikasterium für den Dienst zugunsten der ganzheitlichen Entwicklung des Menschen die Aktionsplattform Laudato Si durch die Ernennung von John Mundell zum Direktor bereichern konnte. Mundell sei ein Umweltingenieur mit Erfahrung in Themenbereichen, die Laudato Si betreffen. In dieser Zeit, in der die Schöpfung leide, sei es wichtig, alles dafür zu tun, die Schöpfung zu retten und auf ihren bitteren Schrei zu reagieren, schloss der Kurienkardinal seine Rede.

(vatican news)

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21. Juli 2022, 13:52