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Parolin zu Kurienreform: Staatssekretariat bleibt zentral

Das Staatssekretariat bleibt auch nach der Kurienreform zentral für die inhaltliche Abstimmung von Texten und Initiativen anderer Kurienbehörden, sofern sie internationale Angelegenheiten betreffen. Das hat Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin am Dienstag bei einem Studientag der Lateran-Universität zur neuen Apostolischen Konstitution Praedicate Evangelium klargestellt.

Die Konstitution ist der Grundtext der Kurienreform von Papst Franziskus. Praedicate Evangelium erinnere „an die notwendige Harmonie des Handelns“ des Heiligen Stuhles, erklärte Parolin. Deshalb müssten entweder die erste oder die zweite Sektion des Staatssekretariates, „und manchmal auch beide entsprechend ihrer jeweiligen Spezialisierung eingreifen, um die Einheitlichkeit des Handelns des Heiligen Stuhls im internationalen Bereich zu gewährleisten.“ Denn alle kurialen Institutionen seien Ausdruck des einen internationalen Subjekts, das der Heilige Stuhl sei, erklärte Parolin. Die internationale Vertretung dieses Subjekts und auch des Staates der Vatikanstadt sei dem Staatssekretariat anvertraut.

So müsse beispielswiese das Dikasterium für die Evangelisierung in Fragen der Religionsfreiheit mit dem Staatssekretariat zusammenarbeiten, ebenso das Dikasterium für Laien, Familie und Leben bei der Anerkennung von internationalen Laienvereinigungen.

Medien- und Pressearbeit

Auch mit Blick auf die Medien und die Pressearbeit des Heiligen Stuhles strich Parolin die übergeordnete Funktion des Staatssekretariats hervor. Deren erste Sektion – allgemeine Angelegenheiten, im Gegensatz zur zweiten Sektion, die den Beziehungen zu den Staaten gilt – nutze das Dikasterium für Kommunikation für offizielle Mitteilungen über die Aktivitäten des Papstes und des Heiligen Stuhles „und trifft in diesem Feld genaue ,Anordnungen´, die das Dikasterium auszuführen hat“.

Kompetenzen abgetreten hat das Staatssekretariat dagegen im Bereich der Verwaltung wirtschaftlicher Güter. Diese Agenden seien im Zug der Kurienreform an das Wirtschaftssekretariat übergegangen, fasste Parolin die diesbezüglichen Anordnungen von Papst Franziskus zusammen. Der Status des Päpstlichen Sekretariats sei also derzeit zwischen zwei verschiedenen Kurieneinrichtungen geteilt: „In wirtschaftlichen und finanziellen Angelegenheiten ist das Wirtschaftssekretariat zuständig, in allen anderen Bereichen das Staatssekretariat.“

„Praedicate Evangelium“ tritt zu Pfingsten 2022 in Kraft.

(vatican news – gs)

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17. Mai 2022, 13:39