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Das heutige Radio-Museum in den Vatikanischen Gärten Das heutige Radio-Museum in den Vatikanischen Gärten

91 Jahre Radio Vatikan: Eine „Welle“, die Vertrauen weckt

Am 12. Februar 1931 weihte Pius XI. die von Guglielmo Marconi gebaute päpstliche Radiostation ein. Der Jahrestag ist mit dem Weltradiotag verbunden, der an die erste UN-Sendung am 13. Februar 1946 erinnert.

Mario Galgano und Amedeo Lomonaco - Vatikanstadt

„Radio und Vertrauen“: Diese Verbindung ist das Hauptthema des Weltradiotages 2022. Das Radio sei ein wirkungsvolles Instrument, um die Menschheit in all ihrer Vielfalt zu feiern. Der von der UNESCO ins Leben gerufene Tag - der am 13. Februar am Jahrestag der ersten Radiosendung der Vereinten Nationen im Jahr 1946 begangen wird - fällt zufällig den Tag nach dem (fünfzehn Jahre „älteren“) Geburtsdatum der „Statio Radiophonica Vaticana“, der ersten Einrichtung, mit der der päpstliche Radiosender dank des Weitblicks von Pius XI. und der Fähigkeiten von Guglielmo Marconi seit dem 12. Februar 1931 bis zum heutigen Tag die Botschaft der Päpste in der ganzen Welt verbreitet, wobei der Sendebetrieb den heutigen technischen Möglichkeiten Rechnung trägt.

Die Geburtsstunde von Radio Vatikan

„Hört alle, die ihr auf der Erde wohnt“

Der erste „Sprecher“ des vatikanischen Radios war der Erfinder des Mediums Radio selbst. Wie ein Vater erlebte Guglielmo Marconi die ersten „Stunden“ von Radio Vatikan. Er kündigte an, dass sich der Papst an alle Völker wenden werde. „Ich habe die höchste Ehre anzukündigen - so Marconi damals-, dass in wenigen Augenblicken Papst Pius XI. die Radiostation der Vatikanstadt einweihen wird. Die elektromagnetischen Wellen werden sein Wort des Friedens und des Segens in die ganze Welt tragen. Seit fast zwanzig Jahrhunderten lässt der Papst das Wort seines göttlichen Lehramtes in der ganzen Welt erklingen; aber dies ist das erste Mal, dass seine Stimme zeitgleich auf der gesamten Erdoberfläche zu hören ist.“

Nach Guglielmo Marconi trat Papst Pius XI. an das Mikrofon. Für seine Radiobotschaft, die sich an alle Völker richtete, verwendete er Latein, das der Papst als universelle Sprache der Kirche ansah. „Da wir nach dem geheimnisvollen Plan Gottes die Nachfolger des Apostelfürsten sind, das heißt derer, deren Lehre und Verkündigung auf göttlichen Befehl für alle Völker und jedes Geschöpf bestimmt ist, und da wir uns von diesem Ort aus der bewundernswerten Erfindung Marconis bedienen können, wenden wir uns zunächst an alle Dinge und an alle Menschen, indem wir ihnen hier und in Zukunft mit den Worten der Heiligen Schrift sagen: ,Hört, ihr Himmel, was ich sagen will, und die Erde soll die Worte meines Mundes hören. Hört, ihr Völker, und spitzt die Ohren, ihr, die ihr auf dem Erdkreis wohnt, vereint in einer Absicht, reich und arm - hört, ihr Inseln, und hört, ihr fernen Völker.´“

Unser Radio-Museum in den Vatikanischen Gärten

Radio – ein glaubwürdiges Medium

Die Welt des Radios scheint keine Krise zu kennen. Die UN-Agentur für Bildung, Wissenschaft und Kultur weist darauf hin, dass in dieser Zeit der Pandemie das Vertrauen in die Medien durch die Verbreitung von Falschinformationen allgemein untergraben werde. Aber das Radio sei nach wie vor „ein glaubwürdiges Medium, das sich an überprüfbaren und unabhängigen Informationen orientiert“. Viele Bürger vertrauen dem Radio mehr als allen anderen Medien. Gegenüber Radio Vatikan erläutert der Professor und Radio-Fachmann Enrico Menduni:

„Das Radio hat einen großen Mangel und gleichzeitig einen großen Vorteil: Es beansprucht nur einen Sinn, das Hören. Das Fernsehen oder das Kino beispielsweise verwenden stattdessen eine audiovisuelle Sprache. Dies scheint ein Nachteil für das Radio zu sein, aber genau das macht das Radiopublikum viel aktiver als das anderer Medien. Wenn im Radio z. B. von einem Pferd die Rede ist, muss der Hörer selber noch weitere Informationen hinzufügen: Ob das Pferd weiß, schwarz, galoppierend oder stehend ist, auch das ist das Ergebnis der autonomen Interpretation des Hörers. Das Radio ist also ein Medium, das die Menschen zum Nachdenken anregt.“

(vatican news)

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12. Februar 2022, 11:08