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Eine der Verhanldungen im Vatikan-Finanz-Prozess in einem Saal der Vatikanischen Museen (2021) Eine der Verhanldungen im Vatikan-Finanz-Prozess in einem Saal der Vatikanischen Museen (2021) 

Vatikan: Finanz-Prozess soll am 18. Februar weiter gehen

So richtig ins Rollen gekommen ist der Vatikan-Finanzprozess, bei dem mit Kardinal Angelo Becciu erstmals auch ein Kardinal unter den Angeklagten ist, bisher noch nicht. Hinhaltetaktiken und Verfahrensfragen bestimmten bisher die Anhörungen. Ähnlich war das auch bei der jüngsten Sitzung diesen Dienstag. Immerhin äußerte der Vorsitzende Richter, Giuseppe Pignatone, am Ende die Hoffnung, bei der nächsten Sitzung am 18. Februar endlich richtig starten zu können.

Die 6. Anhörung in der Mehrzweckhalle der Vatikanischen Museen zum Vatikan-Prozesses über die angeblich unrechtmäßige Verwendung von Geldern des Heiligen Stuhls begann mit fast drei Stunden Verspätung. Viel anders als bei den vorigen Sitzungen lief es kaum; Kardinal Becciu war jedoch, anders als früher, erstmals nicht persönlich vor Gericht erschienen.

Seine Anwälte verlangten erneut, die Anklageerhebung für nichtig zu erklären, da von der Verteidigung geforderte Unterlagen fehlten: „Wir sind im Januar angekommen, und immer noch fehlen einige Akten und Computerdokumente", etwa ein „sehr großer Teil" der Daten einer von der Staatsanwaltschaft am 23. Dezember hinterlegten Festplatte.

Neue Akten, Lücken in den Materialien

Die Strafverfolgung überarbeitete unterdessen ihre Anklageschrift mit neuen Beweismateralien und übergab sie erneut dem Gericht. Von der Überarbeitung betroffen sind vorrangig der ehemalige Sekretär von Becciu, Mauro Carlino, der Fondsmanager Raffaele Mincione, der Mailänder Rechtsanwalt Nicola Squillace sowie Fabrizio Tirabassi. Letzterer war unter Becciu im Staatssekretariat für Investitionen zuständig.

Auch hinsichtlich Becciu und dem Vorwurf der Anstiftung zur Falschaussage gibt es demnach neue Akten. Zugleich räumte Richter Pignatone dem Strafverfolger Alessandro Diddi eine weitere Woche ein, um Lücken in den bereits vorliegenden Beweismaterialien zu schliessen. Die Vorwürfe reichen von Amtsmissbrauch, Veruntreuung und Geldwäsche bis hin zu Betrug und Erpressung.

(vatican news/kna -sst)

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26. Januar 2022, 13:47