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Vatikan: Auf Entwicklung statt Atomwaffen und Aufrüstung setzen

Atomwaffen vollständig abschaffen und statt Waffen einen „Weltfonds“ für Entwicklung finanzieren: dazu hat Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin in einer Videobotschaft an eine Friedenskonferenz in Assisi aufgerufen.

In der fast sechsminütigen Videobotschaft erneuerte Kardinal Parolin den Aufruf des Heiligen Stuhles zu einer vollständigen nuklearen Abrüstung. Dabei griff er einen Vorschlag des Papstes auf, den dieser in seiner Botschaft zum 54. Weltfriedenstag am 1. Januar 2021 formulierte: „Was für eine mutige Entscheidung wäre es, mit dem Geld, das für Waffen und andere Militärausgaben ausgegeben wird, einen ,Weltfonds‘ einzurichten, um den Hunger ein für allemal zu beseitigen und zur Entwicklung der ärmsten Länder beizutragen!“

In Entwicklung statt Waffen investieren

In seiner Friedensbotschaft 2021 hatte der Papst die weltweite Verschwendung von Ressourcen für Waffen und insbesondere Atomwaffen beklagt. Stattdessen sollten Frieden und Entwicklung gefördert, Armut bekämpft und Sicherheit und Gesundheit garantiert werden, so Franziskus. Mit „Großzügigkeit und Kreativität“ gelte es konkrete Wege zu finden, um diesen Wandel zu vollziehen, knüpfte Kardinal Parolin daran an. In die Friedensarbeit gelte es vor allem junge Leute einzubeziehen.

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Die Abkehr von Atomwaffen war Thema der in Assisi stattfindenden Debatte „La conversione nucleare? Conviene!“, die von der italienischen katholischen Bewegung „Civiltà dell’Amore“ organisiert wurde. Das Endziel der vollständigen Abschaffung von Atomwaffen sei „sowohl eine Herausforderung als auch ein moralischer und humanitärer Imperativ“, wandte sich Kardinal Parolin an die Teilnehmer der Konferenz. Für das Ziel der Abrüstung brauche es langfristige und nachhaltige Strategien, so der Vatikanvertreter.

Multilateralismus und Dialog

In seiner Botschaft warb der Kardinalstaatssekretär für eine „multilaterale und kooperative Ethik des Friedens und der Sicherheit“. Es gelte die Angst und den Isolationismus zu überwinden, die derzeit in vielen Debatten spürbar seien. Um ein echtes und dauerhaftes Vertrauen der Staaten zu entwickeln, brauche es Dialog und Zusammenarbeit, so der Kardinal mit Blick auf das Abrüstungsziel weiter. So könne eine „Kultur des Lebens und des Friedens“ gefördert werden, „die auf der Würde der menschlichen Person und dem Vorrang des Rechts beruht“.

Als wichtige Gelegenheiten, sich für Abrüstung und Frieden einzusetzen, nannte Parolin die 10. Überprüfungskonferenz des Atomwaffensperrvertrags (NPT) im Januar 2022 sowie das erste Treffen der Vertragsparteien des Vertrags über das Verbot von Kernwaffen (TPNW) im März 2022.

(vatican news – pr)

 

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17. November 2021, 12:24