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Vatikan/UNO: Nein zur Ungleichheit am Arbeitsplatz

Auf der Abschlusssitzung des 29. OSZE-Wirtschafts- und Umweltforums zu globaler Sicherheit, Stabilität, nachhaltiger Entwicklung und wirtschaftlicher Stärkung der Frauen, das am Donnerstag in Prag eröffnet wurde und an diesem Freitag zu Ende geht, forderte der Leiter der Delegation des Heiligen Stuhls die wirtschaftliche Gleichbehandlung von Frauen und Männern und erinnerte an die von Papst Franziskus geforderte „Geschwisterlichkeit aller“.

Mario Galgano und Tiziana Campisi - Vatikanstadt

Es bleibe noch viel zu tun, um sicherzustellen, dass es keine „Zwei-Klassen-Wohlfahrtssysteme gibt, die zu ungerechtfertigten Diskrepanzen zwischen Männern und Frauen in Bezug auf Löhne, Versicherungen und soziale Sicherheit führen“. Dies sagte Erzbischof Carlo Balvo, apostolischer Nuntius in der Tschechischen Republik und Leiter der Delegation des Heiligen Stuhls, in seiner Rede am Donnerstag in Prag, auf der Abschlusssitzung des 29. Wirtschafts- und Umweltforums der OSZE (Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa).

Anlässlich des an diesem Freitag zu Ende gehenden Treffens zum Thema „Förderung der globalen Sicherheit, Stabilität und nachhaltigen Entwicklung im OSZE-Raum durch die wirtschaftliche Stärkung der Frauen“ würdigte Erzbischof Balvo, dass die Teilnehmerstaaten im Bereich der Gleichstellung am Arbeitsplatz bereits viel getan hätten. Er erinnerte daran, dass vor zehn Jahren auf dem 18. Treffen des OSZE-Ministerrats in Vilnius anerkannt wurde, „dass die Beteiligung von Frauen im wirtschaftlichen Bereich wesentlich zu wirtschaftlichem Aufschwung, nachhaltigem Wachstum und der Schaffung von Gesellschaften mit starkem Zusammenhalt beiträgt" und daher „wesentlich für die Sicherheit und Stabilität der OSZE-Region“ sei. Der apostolische Nuntius stellte jedoch fest, dass „trotz der bedeutenden Fortschritte, die gemacht wurden, wie Papst Franziskus in seiner Enzyklika Fratelli Tutti schreibt, 'die Organisation der Gesellschaften in der ganzen Welt noch weit davon entfernt ist, klar widerzuspiegeln, dass Frauen genau die gleiche Würde und die gleichen Rechte wie Männer haben'“. Wie der Papst in Evangelii Gaudium festgehalten habe, seien „Frauen, die unter Ausgrenzung, Misshandlung und Gewalt leiden", oft „doppelt arm", „da sie oft weniger Möglichkeiten haben, ihre Rechte zu verteidigen“.

Recht auf gleichen Lohn

Er erinnerte weiter an die Worte des Papstes bei der Generalaudienz am 29. April 2015, als Franziskus dazu aufrief, „das Recht auf gleichen Lohn für gleiche Arbeit nachdrücklich zu unterstützen“, und darauf hinwies, dass Frauen und Männer die gleichen Rechte haben und dass die Ungleichbehandlung in der Wirtschaft „ein reiner Skandal ist“.

„Frauen unverhältnismäßig stark von den Folgen der Covid-19-Pandemie betroffen“

 

„Wie bereits mehrfach in dieser Reihe des Wirtschafts- und Umweltforums festgestellt wurde, ist es unbestreitbar, dass Frauen unverhältnismäßig stark von den Folgen der Covid-19-Pandemie betroffen sind“, fügte der apostolische Nuntius hinzu: „Ihr unschätzbarer Beitrag als Gesundheitshelferinnen und ihre Präsenz in verschiedenen Bereichen der informellen Arbeit sowie ihre entscheidende Rolle bei der Kinderbetreuung haben sie in den Mittelpunkt der Krise gerückt und ihnen eine besonders schwere Last auferlegt.“

Für Bischof Balvo sind dies Aspekte, die in einem umfassenden Wiederaufbauplan von Covid-19 berücksichtigt werden müssen. Schließlich dankte der apostolische Nuntius den Organisatoren der Abschlusssitzung des 29. Wirtschafts- und Umweltforums und versicherte ihnen das anhaltende Interesse und Engagement des Heiligen Stuhls für die globale Sicherheit.

(vatican news)

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10. September 2021, 12:43