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Kardinal Mauro Gambetti Kardinal Mauro Gambetti  

Vatikan: Neuheiten für die Besucher des Petersdoms geplant

Der Erzpriester des Petersdomes, Kardinal Mauro Gambetti, hat im Gespräch mit Radio Vatikan den Reformprozess für die vatikanische Basilika erläutert, den der Papst mit den im vergangenen August erlassenen Übergangsnormen eingeleitet hat: das Kapitel und die Struktur des Petersdoms sollen in Bezug auf ihre Rollen und Aufgaben stärker voneinander getrennt werden. Es gehe um den würdigen Umgang mit den liturgischen Feiern in der Basilika und den Projekten zum Schutz des monumentalen Komplexes.

Mario Galgano und Alessandro De Carolis - Vatikanstadt

Eine tausendjährige Institution, die sich für die Zukunft neu aufstellt. Den ersten Schritt unternahm Franziskus vor knapp einem Monat, am 28. August, indem er das Profil des Priesterkapitels der Basilika neu gestaltete, das im Jahr 1053 mit dem Ziel gegründet wurde, sich um den liturgischen und den Gebetsaspekt im Inneren der vatikanischen Basilika zu kümmern - eine Aufgabe, die sich Jahrhunderte später mit der Tätigkeit der „Fabbrica di San Pietro“ (Dombauhütte) überschnitt, die für den Bau der größten Kirche des Katholizismus eingerichtet wurde. Um den neuen Anforderungen gerecht zu werden, vor allem den spirituellen Bedürfnissen der Pilger, aber auch der einfachen Touristen, die die Kirchenschiffe von St. Peter wieder füllen, hat der Papst mit den jüngsten Übergangsnormen den Prozess der Reform des Kapitels eingeleitet. Gegenüber den vatikanischen Medien erläuterte Kardinal Mauro Gambetti, Erzpriester des Petersdoms und Präsident der „Fabbrica di San Pietro“, die von Franziskus vorgegebene Marschrichtung.

„Ziel ist es, die Verfassung des Kapitels und seine Arbeit schrittweise umzustrukturieren. Damit es den neuen Anforderungen der Gläubigen und der Besucher immer besser gerecht werden kann, indem es eine Botschaft anbietet, die den Menschen die Heiligkeit des Ortes und die Bedeutung, die er in sich birgt, so nahe wie möglich bringt, und die auch die Liebe und Anziehungskraft für die Schönheit, vor allem die Schönheit der Liturgie, aber auch der Kunst, wachsen und sich entwickeln lässt“, erläuterte Kardinal Gambetti.

Die Bedeutung von St. Peter wiederentdecken

Neben dem traditionellen Bedürfnis, „sich der Heiligkeit dieses Ortes zu nähern“, gehe es um die Wiederentdeckung der Bedeutung von St. Peter, „aber auf eine andere Weise als in der Vergangenheit“. Gambetti:

„Ich habe den Eindruck, dass eine große Zahl von Menschen hierher kommt, um den Kontakt mit dem Transzendenten wiederzuentdecken, auch wenn sie diesem Bedürfnis vielleicht keinen Namen oder eine konkrete Form geben können. Diese Menschen müssen in eine bestimmte Richtung gelenkt werden, damit sie sehen, dass es hier einen Platz zum Gebet und zur Nähe Gottes gibt. Unter diesem Gesichtspunkt ist es also notwendig, die Vermittlung der Frohen Botschaft, die immer dieselbe bleibt, neu zu gestalten, d.h. die Art und Weise, wie die Person Jesu dargestellt wird, und damit die ganze Heiligkeit, die mit ihr einhergeht, zu überdenken, und das gilt insbesondere an diesem besonderen Ort. Wir müssen eine Sprache verwenden, die von denen entschlüsselt werden kann, die zuhören wollen, von denen, die sich nähern wollen, weil sie wissen, dass es unter den verschiedenen möglichen Sprachen auch die der Kunst, also der Schönheit des Ortes gibt.“

Feier und Gebete in vielen Sprachen

Da es sich um einen internationalen Ort handelt, es aber gleichzeitig keine einheitliche Sprache geben könne, sollen die Feiern, von der Eucharistie bis zum Gebet, in so vielen Sprachen wie möglich angeboten werden. „Wir möchten das Gebet der Priester bereichern und es für die Menschen, die hierher kommen, zugänglich machen. In der Basilika, wo es bereits eine ständige Anbetung in der Kapelle des Allerheiligsten Sakraments gibt, hindert uns nichts daran, zu bestimmten Tages- oder Abendzeiten andere Momente der Anbetung vorzuschlagen“, erläuterte Kardinal Gambetti.

„Wir denken auch daran, eine Art Lectio (Glaubensunterweisung) vorzuschlagen, die die Geschichte Jesu mit den Augen von Petrus erzählt. Außerdem denken wir, dass wir in Zeiten, in denen das Wetter es zulässt, auch etwas auf dem Platz machen können. Schon im Heiligen Jahr 2000 gab es während der Woche Momente, die den Pilgern gewidmet waren.“

Ein weiterer Punkt sei, dass das Priesterkapitel von St. Peter „nach und nach“ die Verwaltung des Patrimoniums übernommen habe und dies künftig auch abgeschlossen werden sollte.

(vatican news)

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28. September 2021, 12:51