Kardinal Krajewski (rechts) mit einem der Ärzte in Tor Bella Monaca Kardinal Krajewski (rechts) mit einem der Ärzte in Tor Bella Monaca 

Vatikan unterstützt afghanische Flüchtlingskinder in Rom

Zu Bildung für die afghanische Jugend hat Papst Franziskus am Sonntag beim Mittagsgebet aufgerufen. Corona-Abstriche ließ der Vatikan jetzt bei afghanischen Flüchtlingskindern in Italien durchführen – damit zumindest für sie Schule schnell Wirklichkeit wird.

Davide Dionisi und Anne Preckel – Vatikanstadt

Bei negativem Testergebnis können die 14 afghanischen Kinder, darunter elf Mädchen und drei Jungen, in Italien unterrichtet werden und die Pflichtquarantäne beenden. Sie waren vor wenigen Tagen von Kabul aus nach Rom geflogen worden. Die Kinder und jungen Leute, die alle zwischen sechs und 22 Jahren sind, leben mit einer Behinderung und waren von ihren Familien in Afghanistan verlassen worden. Es waren die Missionarinnen der Nächstenliebe in Kabul, bei denen sie Aufnahme fanden. Die vier Mutter Teresa-Schwestern haben ihre Schützlinge auch jetzt nach Rom begleitet, wo sie im Schwesternhaus im römischen Problemviertel Tor Bella Monaca leben.


Der Solidaritätsbesuch von Kardinal Konrad Krajewski am Dienstagnachmittag kam für die Gruppe überraschend: Mit einer Visite des päpstlichen Sozialbeauftragten, der mit zwei Ärzten anrückte, hatten sie nicht gerechnet. Hinter der Kapelle bauten die Ärzte eine Corona-Teststation auf, nahmen Abstriche und führten auch bei den Ordensschwestern diagnostische Tests durch. Wie der päpstliche Almosenmeister Krajewski weiter bekanntgab, will der Vatikan die jungen Leute und ihre Helfer nach der Aktion auch anderweitig unterstützen: Damit für die Flüchtlinge aus Afghanistan die Schule Wirklichkeit wird und einem „normalen“ Leben in Italien nichts mehr im Wege steht.

Ein paar Luftballons gab es auch...
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Päpstliches Almosenamt machte keinen Sommerurlaub

Der Besuch von Kardinal Krajewski für die afghanischen Flüchtlinge gehörte zu einer Reihe von Hilfsaktivitäten des päpstlichen Almosenamtes in den Sommermonaten. So überbrachte der päpstliche Sozialbeauftragte 15.000 Eis an Insassen der römischen Gefängnisse Regina Coeli und Rebibbia, informierte das Almosenamt.  Zudem sei in den Haftanstalten die Gefängnisseelsorge weitergegangen.

Gerade mit Blick auf Einschränkungen in der Sommerzeit, wenn in Rom Mensen und karitative Strukturen weniger Personal haben, habe sich der Vatikan bemüht, zusätzliche Sachspenden zu leisten und seelsorgliche Dienste zu garantieren, informierte das Almosenamt weiter. Auch hätten Ausflüge für Obdachlose und Bedürftige ans Meer, an den Badesee, in die Berge nach Castel Gandolfo oder in die Pizzeria stattgefunden.

Auch international leistete der Vatikan Hilfe, und zwar in Höhe von rund zwei Millionen Euro. So erhielten verschiedene Länder in Afrika Medikamente, Beatmungsgeräte und medizinisches Gerät für „die ärmsten Bevölkerungsgruppen“. Für Madagaskar sei im August ein Tomograph im Wert von umgerechnet mehr als 500.000 Euro angeschafft worden. In drei weiteren Ländern des Kontinentes seien für fast zwei Millionen Euro Krankenhäuser renoviert oder eingerichtet worden.

(vatican news – pr)

 

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08. September 2021, 11:57