Kardinal Luis Tagle Kardinal Luis Tagle 

Tagle: „Pandemie als Lektion der Demut“

Die Corona-Pandemie bedeutet für die Kirche „eine große Lektion der Demut“: Dieser Überzeugung ist der philippinische Kardinal Luis Tagle, der letztes Jahr selbst eine Corona-Infektion durchgestanden hat.

Viele pastorale Pläne und Programme seien durch den Ausbruch der Pandemie vereitelt worden. Dadurch hätten viele Christen neu gelernt, „sich der Vorsehung und Gnade Gottes anzuvertrauen“.

Das sagte Tagle, der die vatikanische Missionskongregation leitet, am Dienstag zum Auftakt der (digitalen) Jahresversammlung der Päpstlichen Missionswerke. „Wir haben neu gelernt, dass das Gebet für alles missionarische Wirken entscheidend ist“, so der Kardinal.

Mission nicht an Spezialisten delegieren

Mission sei die Aufgabe jedes Christen, also nichts, das man „an Spezialisten delegieren“ könne. Die Pandemie könne eine Gelegenheit sein, den Christen in ihrem Alltag klarzumachen, dass sie auch in geistlicher Hinsicht Verantwortung für weit entfernt lebende Menschen und Völker haben.

Der Kardinal, der bis zu seinem Ruf an den Vatikan Erzbischof von Manila war, mahnte, man dürfe die „Lektion“ der Pandemie jetzt nicht einfach wieder beiseiteschieben. Es sei wichtig, „den Sinn für die totale Unmöglichkeit des Reagierens“ und für die „Begrenztheit unserer menschlichen Fähigkeit“ zu bewahren.

(vatican news – sk)
 

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02. Juni 2021, 13:25