Das Logo der vom Vatikan gestarteten ökosozialen Aktions-Plattform „Laudato si“ Das Logo der vom Vatikan gestarteten ökosozialen Aktions-Plattform „Laudato si“  

Vatikan: Der Schrei der Erde wird immer drängender

Der Vatikan hat eine neue Aktionsplattform für Umweltschutz gestartet. Sie ist zunächst auf sieben Jahre angelegt und will weltweit konkrete Impulse zum Schutz der Schöpfung bieten.

Stefanie Stahlhofen - Vatikanstadt

Die neue „Laudato si“ Aktionsplattform wurde diesen Dienstag im Internet gestartet. Die ökosoziale Aktions-Plattform knüpft an das auslaufende, von Papst Franziskus ausgerufene „Laudato-si-Jahr“ an.

In seiner Sozialenzyklika „Laudato si“ aus dem Jahr 2015 hatte der Papst eindringlich zum gemeinsamen Schutz der Schöpfung und Kampf gegen den Klimawandel aufgerufen. Papst Franziskus‘ Botschaft von damals sei heute aktueller denn je, betonte der im Vatikan für Umwelt und Entwicklung zuständige Kardinal, Peter Turkson, bei der Pressekonferenz zur Vorstellung des Projekts im Vatikan:

„Der Schrei der Erde und der Armen wird immer drängender“

„Die Pandemie hat uns nachdenklich gemacht und viel gelehrt. Aber der Schrei der Erde und der Armen wird immer drängender. Wir sind durch alle Aktivitäten der neuen Plattform dazu eingeladen, das Gewissen unserer Welt zu wecken für die aktuelle Lage. Es geht dabei nicht darum, Daten und Informationen zu sammeln, sondern uns zu helfen, mit der Welt und den Armen zu leiden, die die Auswirkungen all dessen zu spüren bekommen“, lautete der Appell von Kardinal Turkson.

Hier im Audio: Kardinal Turkson zur neuen Vatikan-Aktionsplattform für Umweltschutz
Kardinal Peter Turkson
Kardinal Peter Turkson

Die magische 7

Um möglichst viele Menschen zu erreichen und zu konkreten Aktionen für den Schutz der Schöpfung zu animieren, hat Turksons Abteilung sieben Schlüsselbereiche ausgemacht:  Familien, Pfarreien und Bistümer, Schulen und Universitäten, Krankenhäuser und Pflegeeinrichtungen, die Wirtschaft sowie religiöse Gruppen und Bewegungen sowie Ordensgemeinschaften. In all diesen Bereichen gibt es schon jetzt Kooperationen, etwa mit Ordensverantwortlichen, Bischofskonferenzen oder etwa dem Catholic Climate Movement.

Weiter wurden sieben Ziele aus dem Papststschreiben „Laudato si“ ausgemacht, die über die neue Aktionsplattform erreicht werden sollen: Auf den Schrei der Erde und der Armen antworten, eine ökologische Wirtschaft schaffen, einfache Lebensstile pflegen, zum Umweltschutz erziehen sowie eine Spiritualität der Schöpfung fördern, Gemeinden und Gemeinschaften einbeziehen und aktive Teilhabe aller ermöglichen.

Die neue Aktionsplattform „Laudato si“ ist über die Internetseite www. laudatosi.va erreichbar und bereits in neun Sprachen verfügbar, darunter auch Deutsch. An der Übersetzung wird jedoch noch gefeilt.

Papst bei Cop26 in Glasgow?!

„Wir hoffen auf eine Teilnahme des Papstes am Klimagipfel COP26 in Glasgow", sagte Kardinal Turkson auf Nachfrage von Journalisten. Papst Franziskus sei als wichtige und gewichtige Stimme zu Umweltschutzthemen bekannt und eine Einladung nach Glasgow für den kommenden November liege vor.  Wenn Papst Franziskus dort teilnehme, wäre dies zweifellos ein bedeutendes Zeichen, so Kardinal Turkson. Eine offizielle Teilnahmebestätigung des Vatikan liegt bisher jedoch nicht vor. 

(vatican news- sst)

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25. Mai 2021, 12:50