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Josef mit Jesus: Statue in einer Kirche Josef mit Jesus: Statue in einer Kirche 

Radioakademie Josefsjahr (2): Benedikt XVI. über seinen Namenspatron

Papst Franziskus hat für 2021 ein „Jahr des heiligen Josef“ ausgerufen. Im zweiten Teil unserer Radioakademie im März sprechen wir über den Pflegevater Jesu mit den Worten von Papst Benedikt XVI.

Gudrun Sailer - Vatikanstadt

„Meinen (eigenen) Heiligen, den heiligen Josef, habe ich natürlich immer sehr gemocht.“ Das hat Papst Benedikt, bereits emeritiert, seinem Biografen Peter Seewald in dem Interviewband „letzte Gespräche“ verraten. Als er noch im Amt war, konnte Benedikt den 100. Brunnen der Vatikanischen Gärten einweihen – ein großer, architektonisch gestalteter Brunnen rechter Hand des Governatorates, der dem Hl. Josef geweiht ist. Ein Geschenk britischer Mäzene an ihn, über das der Papst sich sehr freute. Und er hat in den acht Jahren seines Pontifikats mehrmals über seinen Namenspatron gesprochen.

„Ein bescheidener Heiliger, ein bescheidener Arbeiter, dem die Würde verliehen wurde, Beschützer des Erlösers zu sein. Der hl. Matthäus kennzeichnet den hl. Josef mit einem Wort: Er war gerecht, dikaios, von dike, und in der Sichtweise des Alten Testaments, wie wir sie zum Beispiel im Psalm 1 finden, ist der Mensch gerecht, der ganz in das Wort Gottes hineingenommen ist, der im Wort Gottes lebt, der das Gesetz nicht als Joch, sondern als Freude lebt, der – so könnten wir sagen – das Gesetz als Evangelium lebt. Der hl. Josef war gerecht, er war hineingenommen in das Wort Gottes, das in der Weisheit seines Volkes geschrieben und weitergegeben wurde, und gerade so war er bereitet und berufen, das fleischgewordene Wort zu erkennen – das Wort, das als Mensch zu uns gekommen ist – und vorausbestimmt, dieses fleischgewordene Wort zu beschützen. Das bleibt auf immer seine Sendung: die heilige Kirche und unseren Herrn zu beschützen.”

„Das bleibt auf immer seine Sendung: die heilige Kirche und unseren Herrn zu beschützen“

Josef, ein einfacher Heiliger, ein zugänglicher Heiliger. Anders als die akademisch-spirituellen Elite-Heiligen Dominikus, Benedikt, Franziskus, Ignatius oder Antonius. Nicht umsonst wurde Josef einer der häufigsten Vornamen, weltweit verbreitet und mit allerlei liebevollen Kurzformen belegt: von Beppi und Beppo über Jeff, Joschka und Jose, von Pepe bis zu Seppi oder Seppl. Joseph Ratzinger, übrigens, hieß als kleiner Bub in der Familie „Josepherl“, bis er sich das verbat und „Joseph“ genannt werden wollte, was seine Eltern und seine beiden größeren Geschwister respektierten – auch das erzählte der Emeritus seinem Biografen.

Hier zum Hören:

Jedenfalls: Begleiten ließ sich Joseph Ratzinger Zeit lebens von diesem seinem Heiligen. Und weil Josef ein Heiliger für alle ist, stellte der Papst ihn bei einer Reise nach Kamerun 2009 den Menschen als herausragendes Modell christlichen Lebens vor. In einem Fußballstadion in Yaoundé , der Hauptstadt Kameruns, hielt Papst Benedikt eine ausgesprochen schöne Predigt, in der er den Heiligen Josef als Mann des Vertrauens, der Hoffnung und der Fürsorge bezeichnete.

„Josef vertraut Gott, als er seinen Boten, den Engel, zu ihm sagen hört: Josef, Sohn Davids, fürchte dich nicht, Maria als deine Frau zu dir zu nehmen; denn das Kind, das sie erwartet, ist vom Heiligen Geist. Josef ist in der Geschichte der Mensch, der Gott den größten Vertrauensbeweis erbracht hat, und dies auch angesichts einer so erstaunlichen Ankündigung.“

„Josef ist in der Geschichte der Mensch, der Gott den größten Vertrauensbeweis erbracht hat “

Und Benedikt stellt seinen afrikanischen Zuhörern und Zuhörerinnen Josef als eine Art Schutzheiligen vor:

„Hoffen gegen alle Hoffnung: Ist das nicht eine großartige Beschreibung eines Christen? Wir sind alle Mitglieder der Völker, die Gott Abraham als seine Nachkommen gab. Jeder von uns ist von Gott gedacht, gewollt und geliebt. Jeder von uns hat im Plan Gottes, des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes, eine Rolle zu spielen. Wenn euch Mutlosigkeit überkommt, denkt an den Glauben Josefs; wenn euch Angst befällt, denkt an die Hoffnung Josefs, jenes Nachkommens des Abraham, der gegen alle Hoffnung hoffte; wenn euch Wut oder Hass packt, denkt an die Liebe Josefs, der als erster Mensch das menschliche Antlitz Gottes in der Person des vom Heiligen Geist im Schoß der Jungfrau Maria empfangenen Kindes erblickte. Lasst uns Christus loben und dafür danken, dass er uns so nahe gekommen ist und uns Josef als Beispiel und Vorbild der Liebe zu ihm geschenkt hat.“

Unsere Radioakademie zum Josefsjahr kann wie üblich auf CD bestellt werden. Gegen einen Unkostenbeitrag senden wir Ihnen alle Folgen der Sendereihe gebündelt auf einem Tonträger zu, Bestellungen bitte an cd@radiovatikan.de.

(vatican news)

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19. März 2021, 15:13